Ausgegraben

Plastik vom Acker

Dass man Gras rauchen kann, wusste ich schon. Aber dass man daraus auch Getränkeflaschen, Lebensmittelverpackungen, Fasern für Autositze, Nylon für Strümpfe, Sportbekleidung oder Autoteile herstellen kann, ist mir neu. „Plastik vom Acker“ nennt es Prof. Dr. Andrea Kruse, die an der Universität Hohenheim ein neues Bioraffinerie-Technikum vorgestellt hat. Sie hat damit den Schritt vom Labor zum technischen Maßstab geschafft.

Die Wissenschaftlerin arbeitet mit Ihrem Team seit Jahren daran, aus Biomasse sogenannte Plattformchemikalien der Bioökonomie herzustellen. Sie verwendet dafür Chinaschilf (Miscanthus sinensis), eine ausdauernde Pflanzenart, die seit den 1950er-Jahren in den Sorten ’Strictus’, ’Ferner Osten’ und ’Malepartus’ im GaLaBau Karriere gemacht hat. In der Raffinerie entsteht daraus in mehreren Schritten Hydroxymethylfurfural (HMF). Die braune Lösung ist ein wichtiger Ausgangsstoff zur Herstellung biogener Kunststoffe. Wir müssen der Hohenheimer Forscherin danken. In Zukunft können wir wieder ohne schlechtes Gewissen Plastik verbrauchen. Wir müssen nicht mit Jutesäcken durch die Gegend laufen oder unseren Kaffee in Papiertüten aufbewahren. Auch Elektrokabel dürfen weiterhin mit Kunststoff isoliert und bei medizinischen Operationen Einmalhandschuhe getragen werden. Es geht uns wie Michael J. Fox im Film: Wir reisen zurück in die Zukunft.

Christian Münter

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