Mehr Aufenthaltsqualität in Bayerns Landeshauptstadt
Platz am Münchner Siegestor mit Rundbänken neugestaltet
Eines der Münchner Wahrzeichen ist das aus dem Jahr 1852 stammende Siegestor am Übergang der Ludwig- zur Leopoldstraße. Mit seinen stattlichen Abmessungen von 24 m Länge, 12 m Breite und 21 m Höhe sowie der bayerischen Patronin Bavaria als Krönung ist es schon von Weitem zu sehen. Der Triumphbogen hat schon einiges an Geschichte erlebt und gilt seit seinem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg als Mahnmal für den Frieden. Trotz alledem fristeten das Bauwerk und der umliegende Platz in den letzten Jahren ein eher tristes Dasein: Vom Verkehr umtost, von zahlreichen Park- und Stellplätzen umzingelt und für Fußgänger und Radfahrer nur schwer zu erreichen, war von seiner ursprünglichen Pracht nicht mehr viel zu spüren.
5,8 Millionen Euro für die Platzneugestaltung
Im Jahr 2019 nahm sich das Baureferat der Stadt München des Platzes an. Für knapp 5,8 Millionen Euro sollte das Stadtbild an dieser geschichtsträchtigen Stelle ein neues Gesicht bekommen und mit der Neugestaltung mehr Lebensqualität für die Bürger geschaffen werden. Zwei Abbiegespuren und die raumgreifenden Parkplätze sollten komplett wegfallen. Die neu gewonnene Fläche sollte zweigeteilt in einen 18 m breiten Fußgängerbereich und eine 3 m breite Fahrspur für Radler verwandelt werden. Die Flaniermeile war nötig, da die U-Bahn-Stationen um das Siegestor hier Massen an Menschen aus den Tiefen entlassen und die Münchner bekanntermaßen gerne radeln. Als gestalterisches Element und als Fortführung des Baumbestandes an der Leopoldstraße bis zur nahe gelegenen Universität wollte die Stadt eine Allee mit 32 neuen Säulen-Pappeln anlegen. Die an dieser Stelle historisch belegte Allee wurde beim Bau der Trambahn in den 1880-Jahren gefällt.
Das Gestaltungskonzept für die Flächen, die Bepflanzung und die Bänke oblagen dem Münchner Baureferat. Mit der Entwurfs- und Ausführungsplanung wurde das ortsansässige Büro kübertlandschaftsarchitektur unter Leitung von Horst Kübert beauftragt. Oberstes Ziel war, die Aufenthaltsqualität rund um das Siegestor zu erhöhen. Die Landschaftsarchitekten übernehmen die Detailplanung der Rundbänke mit je 7 m Durchmesser, die beidseitig "besessen" werden können. In der Mitte ragt jeweils eine Säulen-Pappel in die Höhe.
Sitzbank-Sonderlösung für den Platz
Projektbearbeiter Stefan Grimm: "Die Ausführung der raumwirksamen Bank-Skulpturen wurde in einer optisch leichten Konstruktion aus Metallschwertern mit einer Sitzauflage aus gebogenen Lamellen entwickelt." Nach intensiver Recherche unterschiedlicher Materialmöglichkeiten und Abwägung fertigungsspezifischer Kriterien stieß das Baureferat auf die Nürtinger Firma Gartenmetall. Der Spezialist für Stadtmöbel entwirft, konstruiert und fertigt neben klassischen Bänken auch innovative Sonderlösungen für komplexe Anforderungen und hat schon einige größere Projekte gestemmt.
Claus Thumm, Geschäftsführer von Gartenmetall: "Zuerst haben wir die Anfrageabgelehnt, da es technisch und wirtschaftlich sehr anspruchsvoll gewesen wäre, Holz in diese runde Form zu biegen." Die Idee, die Sitzauflage statt aus Holz aus dem Naturfaserverbund Resysta zu fertigen, stammte schließlich vom Baureferat. Um die Materialwirkung im Stadtraum und den Sitzkomfort besser beurteilen zu können, fragte das Baureferat mit der Ausschreibung der Bänke zunächst die Lieferung eines Mustersegments an. Die Nürtinger Stadtmöbel-Spezialisten entwickelten und lieferten in kürzester Zeit das geforderte Stück. Das Ergebnis war so überzeugend, dass das Bauvorhaben im Jahr 2020 endlich starten konnte.
Corona-kompatibles Sitzarrangement
Insgesamt sind sechs stattliche Rundbänke mit einem Durchmesser von je 7 m in der hauseigenen Fertigung von Gartenmetall entstanden. Der Grundkörper ist aus Edelstahl-Schwertern aufgebaut, mit denen sich die Rundungen gut realisieren ließen und kein unnötiges Material verbraucht wurde. Die Seitenblenden der um 240° gebogenen Bänke sind aus farbbeschichtetem Edelstahl in perlmausgrau, RAL-Ton 7048, gefertigt. Die Farbbeschichtung kann bei Bedarf problemlos ausgebessert werden - ein großer Vorteil gegenüber pulverbeschichteten Oberflächen und ein wichtiges Kriterium im öffentlichen Raum.
Die Sitzflächen der Bänke sind so aufgebaut, dass man sich während eines Stadtbummels bequem von innen oder von außen niederlassen kann. Selbst in Corona-Zeiten kann so genügend Abstand gewahrt bleiben.
Auf der Oberseite der Rückenlehne ist eine schmale Ablagefläche, auf der sogar eine Kaffeetasse abgestellt werden kann. Die Sitzauflage besteht aus mehrfach geformten Resysta-Leisten, die ein angenehmes Sitzgefühl vermitteln. Die Leisten wurden so verschraubt, dass auf der Sitzfläche und an der Rückenlehne keine Schrauben sichtbar sind. Das verhindert Verletzungen und beugt Vandalismus vor. Das ökologische Material ist pflegeleicht, witterungsbeständig, vergraut nicht, splittert, quillt und reißt nicht und übertrifft in seinen Eigenschaften selbst Hartholz tropischer Herkunft.
Im Herbst kann das herabfallende Laub der Säulenpappeln unkompliziert aus den Lamellen geblasen und dank des Abstandes zwischen Sitzauflage und Boden zusammengefegt werden.
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