Exkursion der Norddeutschen Fachschule für Gartenbau

Preußische Gartengeschichte in Berlin und Potsdam hautnah

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Zehn angehende Gärtnermeister von der Norddeutschen Fachschule für Gartenbau besichtigten historische und zeitgenössische Parks in Berlin und Potsdam. Foto: Leonhard Peters

Die alljährliche Exkursion der Norddeutschen Fachschule für Gartenbau führte zehn angehende Gärtnermeister in zeitgenössische Parkanlagen und ihre historischen Vorbilder. Nach drei Exkursionstagen und fast 100.000 Schritten über die typischen Krustenplatten, Passé-Pflaster und wassergebundenen Parkwege konnte Berlin eindeutig der Titel "Hauptstadt der Garten- und Parkanlagen" von Seiten der Fachschule verliehen werden.

Kreative Mauerelemente und Wassergärten auf der IGA

In wenigen deutschen Städten kann der interessierte Landschaftsgärtner so eine Vielfalt von Garten- und Parkanlagen erleben wie in der Bundeshauptstadt und dem angrenzenden Potsdam. Das aktuellste Beispiel sind die Flächen der IGA in Berlin-Marzahn, die das erste Exkursionsziel waren. Neben den Ergebnissen des Landschaftsgärtner Cups 2017, die fachmännisch begutachtet wurden, gefielen insbesondere die kreativen Mauerelemente aus Theumaner Fruchtschiefer sowie die Wassergärten in der "Promenade Aquatica", die mit reichhaltigen Vertikalbegrünungen und spektakulären Wasserspeiern imponierten.

Stilvolle Sichtachsen im Schlosspark Sanssouci

Von einem für seinen Beruf brennenden Menschen durch "seinen" Schlosspark geführt zu werden, war dann für alle Exkursionsteilnehmer ein großes Erlebnis. Der Bereichsleiter des Schlossparks Sanssouci Sven Hannemann fesselte mit Fachwissen und öffnete die Blicke für so manche Sichtachse, die sonst übersehen worden wäre. Es war beachtlich zu erfahren, welche Geldmittel in die historisch korrekte Restaurierung der Gartenanlagen fließen und welche Anstrengungen zum Erhalt unternommen werden müssen. Die laufenden Unterhaltungskosten sind dabei oftmals unzureichend gedeckt. Beispielhaft konnte die Restaurierung der Laubengänge im Gartenteil hinter der Gemäldegalerie, dem ältesten erhaltenen Galeriebau Deutschlands, besichtigt werden, die nach historischem Vorbild wieder mit Linden bepflanzt werden. Die Pflanzen werden hierfür aus autochthonem Material aus dem Schlosspark gewonnen.

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Bereichsleiter Sven Hannemann erläutert die Sichtachsen im Schlosspark Sanssouci. Foto: Leonhard Peters

Der Viktoriapark: Naturverklärung zwischen zwei Bezirken

Ein Bindeglied zwischen der zeitgenössischen IGA und Sanssouci war der Besuch des Viktoriaparks zwischen den Stadtteilen Kreuzberg und Schöneberg, der vor knapp 200 Jahren entstand und der Stadtbevölkerung in der wilhelminischen Zeit als hygienisches Grün zur Verfügung stand. Er spiegelt mit einem beeindruckenden Wasserfall den als typisch Deutsch geltenden Hang zur Naturverklärung wider - einen Wesenszug, der sich im 19. Jahrhundert besonders in den bildenden Künsten voll entfaltete. Vom dortigen Kreuzberg und Karl Friedrich Schinkels Denkmal an den Sieg der Allianz gegen Napoleon hat man einen imposanten Blick über das Häusermeer der Metropole. Wenige hundert Meter entfernt konnte im Park am Gleisdreieck, der in den Jahren 2011 bis 2014 entstand und zahlreich für seine Bürgerbeteiligungen in der Planungsphase und seine Gestaltung ausgezeichnet wurde, wiederum die zeitgenössische Nutzung durch die Großstadtbewohner auf 26 Hektar bestaunt werden.

Leonhard Peters/hb

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