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Raupenplage: Sind die weißen Gespinste erst da, ist es zu spät

von:

Thomas Brand, LWK Niedersachsen

Im Mai häuften sich die Anrufe bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Ursache dafür waren die vielfach entdeckten weißen Gespinste, die in der freien Natur, am Straßenrand oder im eigenen Garten Gehölze zum Teil vollständig umhüllten. Bei genauerer Untersuchung fanden sich darin Massen kleiner, gefräßiger Raupen, die die Pflanzen nach und nach kahl fraßen, Sträucher und Bäume geradezu geisterhaft erscheinen ließen.

Für die Experten vom Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer war das kein Grund zur Panik. Denn so plötzlich wie der Spuk kam, so bald verschwindet er auch wieder. Die Raupen verpuppen sich, das Gespinst zerfällt bei Wind und Regen, die Pflanzen ersetzen die verlorenen Blätter mit dem Johannistrieb und erholen sich in aller Regel gut.

Gegenmaßnahmen machen keinen Sinn mehr. Mit chemischen Präparaten ist den Raupen im Innern des Gespinstes nicht beizukommen. Wer noch handeln möchte, kann kleine Nester von Hand entfernen oder herausschneiden. Chemische Präparate gegen Schmetterlingsraupen machen nur Sinn bei wertvollen Pflanzen nach mehrjähriger Schädigung. Der optimale Termin dafür ist etwa Anfang Mai, bevor das Gespinst entstanden ist.

Verursacher der geisterhaften Erscheinung, die jährlich und regional unterschiedlich stark auftreten kann, sind verschiedene Gespinstmotten-Arten. Die in diesem Jahr aktiven Raupen stammen aus Eiern, die bereits im vergangenen Sommer gelegt wurden. Sie sind nach einigen Wochen geschlüpft und haben ohne Nahrungsaufnahme im ursprünglichen Gelege überwintert. Ab etwa Ende April/Anfang Mai beginnt das große Fressen - zunächst in den Knospen, später an den Blättern. Dabei schützt ein mehr oder minder dichtes Netz die gemeinschaftlich fressenden Raupen vor Witterungseinflüssen und Vögeln.

Die Raupen sind etwa 2 cm lang, hellgelb bis graubraun und haben dunkle Punkte. Sie besitzen keine Haare und sind vollkommen harmlos für Mensch und Tier. Die Verpuppung erfolgt gemeinschaftlich im Gespinst etwa Mitte Juni. Nach abgeschlossener Umwandlung schlüpfen ab Ende Juni bis August die schlanken, etwa zwei Zentimeter langen Falter mit schwarzen Punkten auf den weißen Vorderflügeln.

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