Forschung und Entwicklung

Regenwasser- und Abwassermanagement vom Dach bis zum Kanal

Forschung und Bildung
Malzfabrik in Berlin-Tempelhof: Teiche sorgen für die Regenwasserversickerung. Foto: Andreas FranzXaver Süß

Durch den Klimawandel und den demografischen Wandel steht die Abwasserinfrastruktur zunehmend unter Druck. Häufiger auftretende Starkregenereignisse bringen die Mischwasserkanalisation in den Städten an ihre Kapazitätsgrenze. Forscher haben nun im Modellprojekt Kuras ein Planungswerkzeug entwickelt, mit dem das Regenwasser- und Abwassermanagement einer Stadt ganzheitlich betrachtet werden kann.

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Prof. Paul Uwe Thamsen (TU Berlin): "70 Prozent des Mischwasserüberlaufs können vermieden werden". Foto: Neue Landschaft

Kuras steht für Konzepte für urbane Regenwasserbewirtschaftung und Abwassersysteme. Mit der sogenannten Kuras-Methode lässt sich den Forschern zufolge die Regenwasserbewirtschaftung für ganze Stadtviertel planen.

Dezentrale Konzepte zur Versickerung, Verdunstung, Nutzung oder Speicherung von Regenwasser am Ort des Niederschlags werden bereits in vielen Städten praktiziert. Im Einsatz sind Baum-Rigolen-Systeme, grüne Dächer und Fassaden sowie Teiche.

Modellhaft erprobt wurde die Methode in zwei Berliner Stadtquartieren. Rund um das Rathaus Schöneberg simulierten die Forscher, wie sich durch das zeitlich begrenzte Einstauen von Teilen des angrenzenden Volksparks Schöneberg-Wilmersdorf eine Überlastung der Kanalisation verhindern lässt. Weitere Untersuchungen gab es im Modellgebiet Berlin-Pankow.

"70 Prozent des Mischwasserüberlaufs können vermieden werden", erklärte Prof. Paul Uwe Thamsen von der Technischen Universität Berlin bei der Vorstellung der Ergebnisse des Projekts. Wichtig sei, dass die Maßnahmen in den Städten miteinander kombiniert würden. Dafür sei die ganzheitliche Betrachtung der Maßnahmen sinnvoll.

Auch wenn die Methode in Berlin entwickelt und getestet wurde, kann sie auf andere Städte übertragen werden. Laut Thamsen sind bereits Städte aus dem Umland auf das Projekt herangetreten, um die Kuras-Methode für ihr städtisches Regenwasser- und Abwassermagement anzuwenden. Ein Folgeprojekt von Kuras soll es ebenfalls geben. Dabei soll es darum gehen, den Digitalisierungsprozess des Planungstools weiterzubringen.

Gestartet ist das Forschungsprojekt vor drei Jahren mit 15 Partnern. An dem Projekt teilgenommen haben eine Reihe von Forschungseinrichtungen, unter anderem die Technische Universität Berlin (TU), das Kompetenzzentrum Wasser Berlin und das IWW Rheinisch-Westfälische Institut für Wasserforschung. Mit am Tisch saßen auch die Berliner Wasserbetriebe, das Umweltbundesamt, das Land Berlin sowie Partner aus der Praxis. Das Bundesministerium für Forschung und Bildung förderte Kuras mit 3,5 Millionen Euro.

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