Regenwasserpumpen und Zubehör richtig installieren

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Ökologisch zu handeln, muss nicht anstrengend sein. Beispiel Regenwasser: Es zu nutzen, da sind sich alle einig, ist sinnvoll. Eine Anlage dafür zu bauen mit Speicher, Pumpe und Leitungen ist nicht kompliziert. Manche Hausbesitzer installieren Regenwasseranlagen, ohne Fachleute hinzuzuziehen. Wenn dann die Wasserpumpen streiken, ist der Frust der Kunden groß. Landschaftsgärtner sollten die Ursachen dafür kennen.

Pumpen helfen uns, Flüssigkeiten zu transportieren. Entfernungen und Höhenunterschiede lassen sich damit überwinden - zur Versorgung für die Bewässerung zum Beispiel. Richtig bequem ist es, seit uns Motorpumpen zu Verfügung stehen. Heutzutage nutzen wir im Garten- und Landschaftsbau so gut wie ausschließlich die elektrisch funktionierenden Varianten. Stecker in die Steckdose bedeutet Wasser marsch. Und, was die Pumpe angeht, soll das gefälligst nachhaltig, also dauerhaft zuverlässig funktionieren. Das kann gut gehen, muss es aber nicht. Pumpendefekt ist eine der häufigsten Störungen bei Anlagen zur Be- und Entwässerung. Der Schaden kann beträchtlich sein, wenn in der Folge Pflanzenkulturen vertrocknen, beim Versuch zu entwässern Überschwemmung entsteht oder bei Regen- und Brunnenwassernutzung teures Trinkwasser ersatzweise herangezogen werden muss.

Typische Fehler

Besonders ärgerlich ist, wenn bei neu installierten Anlagen eine Pumpe ausfällt, die durch dasselbe Modell ausgetauscht wird, und der Defekt sich kurz darauf wieder einstellt. Vielleicht hat das zweite Aggregat nichts gekostet, weil die Gerätegarantie in Anspruch genommen wurde. Aber ein weiteres Mal muss man es dann nicht versuchen. Die gewählte Pumpe ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für den gewünschten Zweck nicht geeignet, könnte die Vermutung eines Sachverständigen sein, noch bevor er vor Ort die Situation begutachtet beziehungsweise "in Augenschein nimmt", wie es in der Sprache der Juristen heißt.

Bei Pumpen gibt es wie bei Fahrzeugen einfache preiswerte und leistungsfähige teure sowie alle denkbaren Versionen dazwischen; und das von verschiedenen Herstellern und für ganz unterschiedliche Verwendung. Die am häufigsten bei Auseinandersetzung vor Gericht festgestellten Fehler sind, um den Vergleich mit Autos nochmals zu bemühen, wenn ein Sportwagen den schwer beladenen Anhänger eines Lkw über eine lange Strecke ziehen muss. Und es kommt genauso oft vor, dass ein Lkw zu einer Betriebsweise ohne Last, mit kurzen Laufzeiten, aber heftiger Beschleunigung bei hohen Drehzahlen herangezogen wird. In beiden Fällen wird der Motor bald versagen. Dasselbe Spiel mit neuem Motor kann man sich schenken, der Defekt wird sich wiederholen.

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Thesen und Tipps

Um nun in der Praxis des Garten- und Landschaftsbaus derartigen Ärger mit zu Tode gequälten Pumpen zu vermeiden, kann man folgende Punkte beherzigen:

- Baumarktpumpen sind in der Regel für Heimwerker gedacht. Im Handwerk haben sich Produkte des Fachhandels bewährt.

- Vor Planung und Kauf von Flüssigkeitspumpen muss bekannt sein, wie aggressiv das Medium ist. Für unsere Haut harmloses Regenwasser zum Beispiel setzt über kurz oder lang den metallischen Bestandteilen solcher Pumpen zu, die ausdrücklich nur für Trinkwasser produziert wurden oder als Billigimport zu uns kommen.

- Fachkundige Beratung vor Anschaffung einer Pumpe ist ratsam und - ganz wichtig - bevor das Leitungsnetz gebaut wird. Sind zum Beispiel zu geringe Leitungsquerschnitte vorhanden, arbeitet die Pumpe permanent gegen den Reibungswiderstand des Rohrmaterials.

- Für die Auswahl der Pumpenleistung sind Angaben erforderlich zum gewünschten Druck bei der Entnahme, zur Höhendifferenz zwischen Wasserspeicher vor der Pumpe und Entnahmeventil am Leitungsende ebenso zu Leitungslänge, -durchmesser und -material. Eventuell muss der Rohrquerschnitt größer werden als ursprünglich vorgesehen.

- Soll wie bei Regenwassernutzung die Verbrauchsstelle beim Öffnen des Ventils sofort Wasser mit konstantem Druck bieten (wie wir es von der Trinkwasserversorgung her kennen), dann muss ein so genannter Druckwächter installiert sein. Er schaltet bei Druckabfall die Pumpe ein und bei Erreichen des Sollwertes wieder aus.

- Ist ein Druckwächter beziehungsweise Druckschaltautomat vorhanden, besteht die Gefahr des Taktens. Das ständige kurzzeitige Ein- und Ausschalten verschleißt die Pumpe. Ursache kann ein ganz geringer allmählicher Druckabfall sein, verursacht zum Beispiel durch ein undichtes Ventil oder kleinste Entnahmemengen wie bei einer Tropfbewässerung. Abhilfe schafft ein zusätzlich installiertes Druckausdehnungsgefäß - bei dem allerdings die nötigen Wartungsintervalle zu beachten sind, wenn es dauerhaft funktionieren soll.

- Apropos Wartung: Den Filter nicht vergessen einzubauen - und mehrmals pro Jahr für Reinigung sorgen! Er sitzt in der Regel im Zulauf zum Regenspeicher mit einer Feinheit, die zur Empfindlichkeit der Pumpe passt. Deshalb am besten ein Komplettsystem wählen, bei dem Filter und Pumpe enthalten ist.

Bei Komplettsystemen zur Regenwassernutzung fällt auf, dass es solche mit Unterwassermotorpumpen gibt und solche mit sogenannten Hauswasserwerken. Erstere werden in den Regenspeicher gestellt oder an einer Kette ins Wasser gehängt, letztere im Technikraum eines Gebäudes an die Wand gehängt. Unterwasser- oder Tauchmotor-Pumpen kennt man auch auf Baustellen, um Drainage- und Schmutzwasser zu entfernen. Wie der Name schon sagt, werden Sie unter Wasser getaucht. Ihre Elektrik ist entsprechend gegen Feuchtigkeit gesichert. Der Vorteil: Sie drücken das Wasser weg. Kommt Luft in die Leitung, wird sie mit dem Wasser durchgeschoben. Anders bei trocken montierten Saugpumpen als Teil von Hauswasserwerken: Vom Speicher bis zur Pumpe wird das Wasser gezogen. Kommt dabei Luft in die Leitung, führt das zur Störung. Der Vorteil solcher Druckerhöhungsanlagen: Sie sind leichter zu kontrollieren und im Verbund mit Trinkwassernachlauf als kompakte Geräte gut zu fertigen und zu montieren.

Fazit

Bei reinen Gartenwasser-Anlagen ohne Trinkwassernachspeisung sind Unterwassermotorpumpen empfehlenswert. Bei Hauswasser-Nutzung für WC, Waschmaschine und Gartenbewässerung sind trocken aufgestellte Regenwasserzentralen die richtige Alternative. In beiden Fällen ist von Vorteil, allein wegen der Gewährleistung, wenn vorgefertigte Systeme inklusive Speicher und Filter desselben Herstellers verwendet werden.

Dipl.-Ing. Klaus W. König
Autor

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