Ökonomisch betrachtet

Rosige Zeiten

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Zugegeben, die Branche ist seit 2008 deutlich gewachsen. Die Umsatzentwicklung hat 2012 den Pegel von sechs Milliarden Euro sogar leicht überschritten. Daran sind die Fachbetriebe der Landesverbände mit ungefähr 60 Prozent beteiligt; sie erwirtschafteten im letzten Jahr also circa 3,6 Milliarden Euro. Eine ordentliche Prognose für das weitere Wachstum im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau ist schwierig, aber der Blick auf die Rahmenbedingungen und die Branchensituation lohnt. Er macht deutlich, mit welchen Chancen und Risiken zukünftig gerechnet werden kann.

In Anlehnung an M.E.Porter, Wirtschaftswissenschaftler an der Harvard Business School, bekannt für seine Wettbewerbsstrategien, muss der GaLaBau als fragmentierte Branche definiert werden, das heißt, sie ist "zersplittert" und nicht homogen. Die folgenden Merkmale machen es noch deutlicher. Die Eintrittsschwelle für Gründer ist sehr niedrig. Je nach Kernkompetenz und Arbeitsfeld sind nur geringe Investitionen für den Markteintritt notwendig, am Start in die Selbstständigkeit wird also wenig oder kein Kapital benötigt. Die angebotenen Produkte und Dienstleistungen lassen sich nur schwer standardisieren. Der Bauprozess kann optimiert werden durch Produktivitätssteuerung, wird aber das Niveau einer industriellen Fertigung nie erreichen. Die Unternehmen sind zu klein um Verhandlungsstärke im Einkauf zu zeigen. Der überwiegende Teil der landschaftsgärtnerischen Leistungen muss individuell geplant, kundenorientiert zugeschnitten und vor Ort gebaut werden.

Der Wettbewerbsdruck ist hoch und wird durch niedrige Eintrittsbarrieren noch verstärkt. Außerdem befinden wir uns in einem Käufermarkt. Unsere Auftraggeber wissen das und nutzen ihre Verhandlungsmacht voll aus. Im Privatkundenbereich konkurrieren hochwertige Gärten mit Luxusgütern wie Sportwagen oder Segelyacht und nicht selten muss der Kunde erst einmal von dem hochwertigen Preis-Nutzen-Verhältnis im Outdoor-Bereich überzeugt werden. Die Rivalität unter den Marktteilnehmern ist hoch und die angespannte Konkurrenzsituation muss sehr ernst genommen werden. Aufgrund fehlender wirtschaftlicher Planung und strategischer Unternehmensausrichtung kommt es je nach Marktlage immer wieder zu panikartigen Preiskämpfen, die ruinös sind.

Chance und Risiko liegen wie immer nah beieinander. Betriebe, die gut aufgestellt sind, werden aufgrund konsequenter Wettbewerbsstrategien im einstelligen Bereich wachsen. Die Zahl der Verlierer wird zunehmen. Nur wer sich schnell an die rasanten Marktveränderungen anpassen kann, wird Gewinner sein. Klare Ziele, transparente Abläufe, Steuerung und Verantwortung sind die Erfolgsgaranten für wirtschaftliches Handeln und Wachstum.

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 Lothar Johanning
Autor

Unternehmensberater

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