Rückgang der Insolvenzen setzt sich fort
Erneut gibt es weniger Insolvenzen in Deutschland. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres verringerte sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2015) um 6,8 Prozent auf 10 750 Insolvenzanträge. Die anhaltend gute Wirtschaftslage in einem günstigen Finanzierungsumfeld sowie eine verbesserte Ertrags- und Eigenkapitalsituation stärkten die Stabilität der Unternehmen. Zudem führte das seit Jahren stagnierende Gründungsgeschehen in Deutschland zu einem abnehmenden Bestand an tendenziell insolvenzanfälligen jungen Unternehmen.
Die niedrigsten Insolvenzquoten der deutschen Länder weisen Baden-Württemberg (37 Fälle je 10.000 Unternehmen), Thüringen (42) und Bayern (45) auf. Am höchsten ist die relative Insolvenzbetroffenheit in Nordrhein-Westfalen und Hamburg (jeweils 99). Weiter erhöht hat sich der Anteil der Unternehmergesellschaft (UG haftungsbeschränkt) am Insolvenzaufkommen. 8,4 Prozent der im 1. Halbjahr insolvent gegangenen Unternehmen hatten die Rechtsform UG (1. Halbjahr 2015: 7,5 Prozent). Zudem sind Rechtsformen, die auf Klein- und Kleinstunternehmen hindeuten, weiterhin am stärksten betroffen. Insgesamt betrafen 66,0 Prozent aller Insolvenzfälle des 1. Halbjahres Unternehmen mit einem Jahresumsatz von maximal 500.000 Euro - mithin Kleinstunternehmen und Solo-Selbständige (1. Halbjahr 2015: 63,3 Prozent). Entsprechend sind in der Mehrzahl der Unternehmen (81,0 Prozent) höchstens fünf Mitarbeiter beschäftigt (1. Halbjahr 2015: 79,8 Prozent). cm/Creditreform