Sechs Preise bei "Gärten in der Stadt 2014"

Sachsen: Görlitz und Dresden siegen im GaLaBau-Wettbewerb

Preise Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Erster Preis: Der Alaunplatz in der Dresdner Neustadt. Bei der Erweiterung wurden die Bürger intensiv beteiligt und ein innovatives Pflanzverfahren angewendet. Foto: UKL Ulrich Krüger, Landschaftsarchitekt, Dresden

Im Oktober wurden in Dresden die Sieger des sächsischen Wettbewerbs "Gärten in der Stadt 2014" ausgezeichnet. Es war der neunte Wettbewerb den der Freistaat, vertreten durch das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie gemeinsam mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (VGL) Sachsen durchgeführt haben. In diesem Jahr wurden insgesamt sechs Preise in zwei Wettbewerbskategorien vergeben. Sie waren mit insgesamt 27000 Euro dotiert.

Attraktive Spiellandschaft in Görlitz

Die Entscheidung über die Preisträger traf eine Landesjury unter Vorsitz von Prof. Joachim Tourbier, Technische Universität Dresden. Der Jury gehören Vertreter des BDLA, der zwei sächsischen Hochschulen mit Fachrichtung Landschaftsarchitektur, des sächsischen Städte und Gemeindebundes sowie des VGL Sachsen an.

In der Kategorie "Freianlagen an öffentlichen Einrichtungen - Grünflächen/Parkanlagen/Stadtplätze" wurden zehn Projekte eingereicht. Vergeben wurden zwei erste Preise und zwei Sonderpreise. Mit einem ersten Preis wurde das Projekt "Stadtpark Görlitz - Neubau einer Spiellandschaft" ausgezeichnet. Eingereicht wurde die Bewerbung von der Stadtverwaltung Görlitz, Amt 66/Sachgebiet Stadtgrün. Die Planung lag in den Händen des SG Stadtgrün und der Ibos GmbH, Görlitz. Die Ausführung oblag dem Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen Bohr in Weißenberg. Die Künstlerische Holzgestaltung wurde durch die Bergmann GmbH, Neißenaue ausgeführt.

Nachhaltige Parkerweiterung in Dresden

Der im historischen Görlitzer Stadtpark gelegene größte Spielplatz der Stadt wurde neu und attraktiver gestaltet. Die 8 ha große Parkanlage bietet für die neue komplexe Spiellandschaft ein ideales Umfeld, andererseits mussten aber auch die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt werden. Die Aufgaben wurden hervorragend gelöst. Kinder und Eltern wurden in die Planungen einbezogen. Die entstandene einzigartige Spielwelt wird mit großer Begeisterung angenommen.

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Preise Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Erster Preis: Im historischen Görlitzer Stadtpark entstand eine neue komplexe Spiellandschaft. Kinder und Eltern sind begeistert. Foto: Christian Freudrich/Stadt Görlitz, SG Stadtgrün

Mit einem ersten Preis wurde auch das Projekt "Parkerweiterung Alaunplatz Kamenzer Straße in Dresden-Neustadt" belohnt. Eingereicht wurde die Bewerbung von der Landeshauptstadt Dresden, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Die Planung erfolgte durch Landschaftsarchitekt Ulrich Krüger, Dresden. Garten- und Landschaftsbau Böhme GmbH, Bannewitz führte die Arbeiten aus.

Der Alaunplatz in der Dresdner Neustadt ist wegen des angrenzenden, hoch verdichteten Stadtareals einem sehr hohen Benutzerdruck ausgesetzt. Hier eine Parkerweiterung und Neugestaltung zu planen ist vor allem in Bezug auf die erwünschte Nachhaltigkeit eine besondere Herausforderung. Dass dennoch eine attraktive und interessante Anlage entstehen konnte, die sich über die Jahre bewährt, gesund und gepflegt wirkt und voller Überraschungen steckt, ist vor allem zwei grundlegenden Entscheidungen zu danken: der intensiven Bürgerbeteiligung bei der Erarbeitung des Nutzungskonzeptes und der Anwendung des innovativen Coppicingverfahrens für die Pflanzungen. Mit dem Coppicingverfahren, das in England entwickelt wurde, gibt es in Deutschland bisher nur wenig Erfahrung. Der Mut, in einer öffentlichen Anlage eine solche Pflanzung zu erproben und damit einen stark frequentierten Parkt auch mit anspruchsvollem Grün auszustatten, verdient besonders gewürdigt zu werden.

Ein Sonderpreis wurde für das Projekt "Neugestaltung Robert-Werner-Platz Radebeul" vergeben. Eingereicht wurde das Projekt von der Stadtverwaltung Radebeul. Die Planung erfolgte durch die Bender Freiraumplanung, Dresden. Ausgeführt hatte die Natur + Stein Landschaftsbau, Dresden die Arbeiten. Im Rahmen der Sanierung des Gebietes "Dorfkern Radebeul-Ost" wurde der Robert-Werner-Platz grundlegend umgestaltet. Die ehemals bebaute Fläche wurde auf über 1000 m2) entsiegelt, die vorhandene Durchgangsstraße verlegt und verkehrsberuhigt.

Preise Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Vor der Preisverleihung (v. l. n. r.): Staatssekretär Dr. Fritz Jaeckel aus dem Landesministerium für Umwelt und Landwirtschaft, VGL-Geschäftsführer Horst Bergmann und VGL-Präsident Werner Eyßer. Foto: Jürgen R. Prigge

Ein Platz wird grüner Dorfanger

Der entstandene Freiraum mit seiner dörflichen Randbebauung wurde im Sinne eines Dorfangers als Grünanlage umgestaltet. Für die Nachhaltigkeit entscheidend ist die dauerhafte Beauftragung der ausführenden Firma mit der Unterhaltspflege.

Einen weiteren Sonderpreis geht an das Projekt "Spielplatz Blüherpark Dresden", eingereicht durch die Landeshauptstadt Dresden, Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Die Planung erfolgte durch Prugger Landschaftsarchitekten, Pirna und die Ausführung durch LLB GmbH, Garten- und Landschaftsbau, Dresden.

Zergliederter Park zusammengefügt

Der in der Dresdner Altstadt gelegene stark zergliederte Blüherpark ist schrittweise revitalisiert und in seiner einstigen Größe wieder erlebbar gemacht worden. Auf der Brachfläche einer ehemaligen Lagerhalle wurde ein Spielplatz angelegt. Die seniorengerechten Umgestaltung des ehemaligen "Donaischen Pavillons" mit seinem behindertengerechten Zugang bilden als Ruhebereich ein Pendant zum Spielplatz. Nachahmenswert ist die Patenschaft und wöchentliche Betreuung durch eine fünfte Klasse der benachbarten Schule.

In der Kategorie "Andere neu gestaltete Freiraumsysteme" wurden vier Arbeiten eingereicht. Das Projekt "Urnengemeinschaftsanlage Friedhof Zittau - 'Garten der Erinnerung'" wurde mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Eingereicht wurde das Projekt von der Städtischen Beteiligungs-GmbH, Zittau. Die Planung erfolgte durch die Landschaftsarchitekten Kasparetz-Kuhlmann, Crostau. Ausgeführt wurden die Arbeiten durch Wehle Garten- und Landschaftsbau, Schwarznaußlitz.

Preise Gartengestaltung und Grünflächengestaltung
Erster Preis: Die Urnengemeinschaftsanlage auf dem Friedhof Zittau kommt dem Bedürfnis nach individuellen Erinnerungsorten entgegen. Foto: LA Kasparetz-Kuhlmann, Crostau

Renaturierung eines Bachs in Chemnitz

Gesellschaftliche Veränderungen schlagen sich nicht zuletzt auch in der Friedhofskultur nieder. Einen großen Raum nimmt dabei die Bestattung in Urnengräbern und Urnengemeinschaftsanlagen ein. Die Anlage in Zittau kommt dem Bedürfnis nach individuellen Erinnerungsorten entgegen. Eine Rundbank im Zentrum der kleinen Anlage erlaubt das Ausruhen und Betrachten der Grabstellen. Die Möglichkeit für einen individuellen Grabschmuck ist weiterhin gegeben, sie fügen sich in die Gesamtbepflanzung ein.

Einen Sonderpreis bekam das Projekt "Grünzug und Renaturierung Kappelbach Chemnitz". Eingereicht wurde das Projekt vom Grünflächenamt der Stadt Chemnitz. Die Planung erfolge durch Rehwaldt Landschaftsarchitekten, Dresden. Die Ausführung übernahmen das Fachcenter Garten- und STL-Bau GmbH, Heinsdorfergrund gemeinsam mit Techno-Farm und Service GmbH, Neukirchen und Dietmar Mothes GmbH, Chemnitz. Ausgezeichnet wurde zudem die 1,6km lange Freilegung und Renaturierung des Kappelbachs im Stadtgebiet Chemnitz.

Jürgen R. Prigge

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