Sand: In Deutschland reichlich vorhanden und trotzdem knapp

Deutschland ist reich an Sand. Quarz- und Bausand sind aus geologischen Gründen eigentlich in ausreichendem Maße verfügbar. Dennoch drohen gerade bei wichtigen Baurohstoffen auf dem heimischen Markt aktuell erhebliche Versorgungsengpässe, wie eine Kurzstudie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zeigt. Unter dem Titel "Sand - auch in Deutschland bald knapp?" berichten die BGR-Experten über die zunehmenden Schwierigkeiten bei der Gewinnung des Massenrohstoffs in Deutschland.

"Aufgrund seiner Entstehung gibt es in Deutschland eine fast unendlich große Menge an Sand, sodass ihre Tonnage nicht genau berechnet werden kann. Nur in ganz wenigen Regionen wie in den Großräumen München oder Stuttgart besteht eine geologische Knappheit. Allerdings hat die geologische Verfügbarkeit von Sand nur zu einem geringen Teil mit der tatsächlichen Situation zu tun", so der Geologe Dr. Harald Elsner, Autor der neuen BGR-Studie.

Ein Großteil der Sand-, Kies- und Natursteinvorkommen Deutschlands ist durch konkurrierende Nutzungen wie nationale und europäische Wasser-, Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie überbaute Flächen nicht abbaubar. In Baden-Württemberg zum Beispiel sind 85 Prozent der Landesfläche durch diese vorrangigen Nutzungen bereits verplant und stehen für eine potenzielle Rohstoffgewinnung nicht zur Verfügung.

Ein weiteres Hindernis für eine ausreichende Versorgung mit Baurohstoffen, so die Studie, resultiert aus der aktuellen Entwicklung auf dem Grundstücksmarkt. Immer mehr Landwirte stellen ihre Flächen nicht für einen Rohstoffabbau zur Verfügung. In Zeiten niedriger Zinsen und gleichzeitig steigender Preise für Ackerland lohnt es sich für sie nicht, ihre Flächen zu verkaufen oder zu verpachten. "So mussten bereits in einigen Gebieten Deutschlands Kieswerke aufgrund fehlender Erweiterungsflächen geschlossen werden", betont Elsner.

Zusätzlich erschwert wird die Versorgungssituation mit Baurohstoffen durch langwierige Genehmigungsverfahren für neue Gewinnungsvorhaben sowie nicht ausreichender Verarbeitungskapazitäten der Baustoffindustrie. Als Folge davon traten 2017 erstmals im Ruhrgebiet Versorgungsengpässe mit Baurohstoffen für den Straßenbau auf. Im vergangenen Jahr kam es zu weiteren Lieferengpässen, die unter anderem die Hauptstadtregion betrafen.

cm/BGRn

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