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Schloss Weikersheim erinnert an André Le Nôtre
Zu seinem 320. Todestag am 15. September erinnert das Schloss Weikersheim an André Le Nôtre, den Gartenarchitekten des französischen Königs Ludwig XIV. Er starb am 15. September 1700. Seine Entwürfe prägten den Stil des französischen Barockgartens. Der Gartentyp galt bald als Vorbild für die fürstlichen Anlagen links und rechts des Rheins. Auch im barocken Schlossgarten von Weikersheim ist sein Einfluss sichtbar.
Ludwig XIV. engagierte Le Nôtre 1662 für seinen Garten in Versailles. Er galt als Meister seines Fachs. Ausgestattet mit Architekturkenntnissen war er nach seinem Kunststudium rasch Erster Gärtner eines hohen Adligen geworden und schuf eine beeindruckende Gartenanlage am Schloss Vaux-le-Vicomte. Sein Auftrag an Le Nôtre: Der Park von Versailles sollte alle anderen Schlossgärten in den Schatten stellen.
Bei der Gestaltung der Anlage beschäftigte Le Nôtre mehrere hundert Arbeiter: Es mussten Kanäle gegraben, Brunnen ausgehoben und Erdreich bewegt werden. So wurde der Barockgarten ein ganz und gar künstliches Gebilde - die Zähmung der Natur durch eine strenge Ordnung symbolisierte die absolute Macht des Königs. Disziplinierte Regelmäßigkeit und unaufhörliche Abwechslung: das war das Grundprinzip des französischen Barockgartens. Ein typisches Gestaltungselement waren die kunstvoll angelegten Beete mit Ziermustern aus in Form geschnittenen Sträuchern.
Auch im beschaulichen Weikersheim zeigten die Entwürfe und Anlagen Le Nôtres Wirkung. Graf Carl Ludwig von Hohenlohe-Weikersheim hatte auf seinen Reisen französische Gärten gesehen und wollte ab 1708 den Schlossgarten entsprechend gestalten. Mit Springbrunnen, Beeten und unzähligen Figuren folgte die Anlage des barocken Gartens der französischen Gartentheorie.