Schlüsselfaktor urbanes Grün erstmals mathematisch belegt

Erstmals haben Forscher mit mathematischen Analyseinstrumenten und einem simulierten Computermodell gezeigt, dass ein besserer Zugang zu hochwertigen Parkanlagen, Waldgebieten und anderen Grünflächen ein Schlüsselfaktor ist, um das Leben in der Stadt attraktiver und nachhaltiger zu gestalten. Prof. Dr. Geoffrey Caruso von der Universität Luxemburg sowie Wissenschaftler aus Dijon, Besançon und Louvain-la-Neuve veröffentlichten ihre Arbeitsergebnisse in der Zeitschrift "Computers, Environment and Urban Systems".

Die Forscher nutzten mathematische Analyseinstrumente und mikroökonomische Computermodelle, um die Entwicklung einer idealen Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern zu simulieren. "Unsere Arbeit zeigt, dass ein größeres Angebot an gut erreichbaren Parkanlagen, Waldgebieten und Spielplätzen Menschen dazu bringt, sich in kleineren Häusern in der Stadt niederzulassen", sagte Caruso. Damit werden die Kosten und das umständliche Pendeln reduziert und die Forscher konnten positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden beobachten.

Caruso empfiehlt den Bau von mehr Fuß- und Radwegen, die zu den Grünanlagen führen. Der von den Forschern erzielte theoretische Durchbruch müsse nun in einem nächsten Schritt praktisch auf die Stadtgebiete angewandt werden. Das könne der Schlüssel zur Lösung eines der Hauptprobleme der Städteplaner sein.

Bei der Planung von Wohnbauprojekten sei bisher falsch vorgegangen worden, kritisiert Caruso: Die Kommunalpolitiker hätten versucht, mehr Menschen in den Städten anzusiedeln, indem sie den Wohnungsbau mit hoher Bebauungsdichte auf nahezu jedem verfügbaren Stück Land gefördert haben. "Trotzdem bleibt die Nachfrage nach geräumigeren Wohnungen in den Vor- und Trabantenstädten unverändert hoch", so der Wissenschaftler. "Anstrengungen, die unternommen wurden, um mehr Menschen in die Städte zu locken, könnten also genau den gegenteiligen Effekt gehabt haben."

Die Städteplaner hätten möglicherweise die Bedeutung unterschätzt, die die Einwohner einem großzügigen Angebot an gut erreichbaren Grünflächen in Stadtgebieten beimessen, findet der Wissenschaftler: "Parkanlagen, Waldgebiete und Spielplätze in der nahen Umgebung könnten für die Menschen einen starken Anreiz bieten, in kleinere Stadthäuser und -apartments zu ziehen."

Für Verfechter des Stadtlebens ist das Leben in dicht besiedelten Gebieten eine Möglichkeit, die Lebensqualität zu erhöhen, heißt es in der Untersuchung, weil die Menschen so weniger sozial isoliert sind und sie ihren Arbeitsplatz, Geschäfte und öffentliche Einrichtungen besser erreichen können. Zudem wirke sich das Leben in der Stadt positiv auf die Umwelt aus, weil Stadtbewohner eher zu Fuß gingen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzten und weil die kleineren Wohnungen günstiger beheizt werden könnten. Auch sei es weniger teuer, die Stadtbevölkerung mit einem guten Nahverkehrssystem und öffentlichen Dienstleistungen zu versorgen.

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