35. GaLaBau-Fachtagung des FGL Hamburg

Schmale: "Kein Wohnungsbau zu Lasten städtischer Grünflächen"

FGL Hamburg Fachtagungen und Kongresse
Rund 250 Experten und Interessierte aus grüner Branche, Politik und Verwaltung waren der Einladung zur GaLaBau-Fachtagung in Hamburg gefolgt. Foto: FGL Hamburg

Rund 250 Verantwortliche aus der grünen Branche, der Politik und der Verwaltung kamen im Februar in der Handwerkskammer Hamburg zusammen, um über aktuelle Fragen des Garten- und Landschaftsbaus zu diskutieren. Bei der 35. GaLaBau-Fachtagung des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (FGL) Hamburg ging es um aktuelle Fragen der Stadtentwicklung, den Fachkräftemangel, Baumpflege und gesunde Freiräume.

Senator: "Grün nicht nur 'Nice to have'"

Der FGL-Vorsitzende Thomas Schmale lobte, dass mit der grünen Achse Horner Geest, dem Lohsepark in der Hafen City und der geplanten Begrünung des Bunkers am Heiligengeistfeld für die Stadt Hamburg gute Investitionen getätigt worden seien. Aber auch kleinere Grünanlagen in allen sieben Bezirksämtern könnten sichtbare Verbesserungen in Nutzungsqualität, Substanzerhaltung und Erscheinungsbild vertragen. Für die Akzeptanz der Bürger sein ein guter Pflegezustand entscheidend, sagte Schmale. Dabei sei Hamburg mit dem Pflegecent auf einem richtigen Wege. Doch wann und wo das Geld ankommt, sei vielen noch nicht bekannt. Auch der boomende Wohnungsbau dürfe nicht zu Lasten städtischer Grünflächen gehen.

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Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan erhielt vom FGL-Vorsitzenden Thomas Schmale einen GaLaBau-Regenschirm. Foto: FGL Hamburg

Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan ging auf die von Schmale geschilderten Handlungsempfehlungen und Probleme ein. Zwar ließe die Schuldenbremse der Stadt nur wenig Spielraum, doch wurde in den letzten Wochen ein neuer Doppelhaushalt verabschiedet. Man sei sich im Klaren, dass Grün nicht nur "Nice to have" ist, sondern das der ganze öffentliche Raum betroffen ist und gepflegt werden muss. Ein Natur-Cent solle zu zwei Dritteln in Parks und öffentliches Grün gehen, ein Drittel käme dem Naturschutz zu Gute. Auch habe Hamburg zusätzlich 1 Mio. Euro für die Baumpflege zur Verfügung gestellt. Der Senator verkündet den neuen Slogan "Hamburg gepflegt und grün". Hiermit wird in Hamburg eine Initiative zur Sauberkeit gestartet, die über die neue Straßen- und Reinigungsabgabe der Bürger finanziert wird.

Neue ZTV-Baumpflege vorgestellt

Prof. Dr. Dirk Dujesiefken, Leiter des FLL-Regelwerksausschusses ZTV-Baumpflege, stellte die neue Struktur und die Überarbeitungsschwerpunkte der neuen ZTV-Baumpflege vor. Die alte Ausgabe enthielt noch Aspekte der Baumchirurgie, die nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprächen. In der neuen Ausgabe sei nun vom fachgerechten Kroneneinkürzungs- und Kronensicherungsschnitt die Rede, die zukünftig in Baumhöhe, Volumen und Umfang genau darzulegen sind. Auch neue Themenaspekte, wie Jungbaumschnitt und -pflege, Formschnitt, sowie Sofortmaßnahmen bei Schäden werden in der neuen Richtlinie für Baumpflege behandelt. Dujesiefken erklärte, dass der Arbeitskreis versucht habe, möglichst klare Formulierungen und Empfehlungen zu finden. Prof. Dr. Ulrich Breilmann von der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen sprach zum Fachkräftemangel. Mit der demografischen Entwicklung und der der guten Wirtschaftskonjunktur spitze sich die Lage weiter zu. Der Wissenschaftler erklärte, worauf sich die Unternehmen bei den Y- bis Z-Generationen einstellen müssten. Das wichtigste Lernziel müsse wieder das Lernen werden, da es in Schule und Freizeit zu kurz komme. Die Betriebe sollten aktiv werden und sich der neuen Medien bedienen, da fast nur noch sie von Jugendlichen genutzt werden. Auch die möglichen Zielgruppen für den GaLaBau wurden eingehend diskutiert und deren Affinität zur Branche besprochen.

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Nora Johanna Huxmann erläuterte die ersten Forschungsergebnisse zu Ansätzen therapeutischen Grüns. Foto: FGL Hamburg

Ansätze therapeutischen Grüns

Mit dem dritten Thema "Gesunde Freiräume planen - Ansätze therapeutischen Grüns für die Stadtplanung" sollte die Gesundheit und Nachhaltigkeit von Stadtgrün aus einem anderen Blickwinkel beleuchtet werden. Erholung und Wohlbefinden sind für die konkrete Planung nur schwer zu erfassen, so dass Kriterien oft praxisfern und undefiniert bleiben. Psychische Effekte von Grün wirken meist individuell und unterbewusst.

Fragestellungen, wie die therapeutische Anwendung von Grünräumen als Gartentherapie bei Menschen ankommen, ist Nora Johanna Huxmann in ihrer laufenden Promotion an der Uni Kassel nachgegangen. Sie stellte erste Forschungsergebnisse vor. Durch die Auswertung von Interviews konnten auch unterbewusste Themen der Zielgruppen analysiert werden, was zu einer für die Nutzer besser zugeschnittene Planung führen kann.

cm/FGL Hamburg

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