Schottergärten: Umweltminister setzen sich für Kampagne ein

Eine bundesweites "Aktionsprogramm zur Förderung insektenfreundliche Privatgärten" fordert die Umweltministerkonferenz der Länder (UMK). Das Verschwinden arten- und blütenreicher Privat- und Vorgärten zugunsten steriler, insektenfeindlicher Stein- und Schottergärten sei "beunruhigend", heißt es in einem von der UMK im Mai in Hamburg-Harburg verabschiedeten Beschluss. Es bestünde ein dringender "Aufklärungs- und Handlungsbedarf".

Unter Beteiligung von Akteuren wie dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BDLA), dem Zentralverband Gartenbau (ZVG), Naturschutzverbände und dem Deutsche Imkerbund müsse eine bundesweite Kampagne "Insektenfreundliche Privatgärten" gestartet werden. Die Umweltminister und -senatoren der Länder riefen die Bundesregierung dazu auf, solch eine Kampagne zeitnah ins Leben zu rufen. Finanziert werden solle sie aus dem Budget der Bundesregierung zur Umsetzung des "Aktionsprogramms Insektenschutz".

Beantragt hatte den Beschluss Saarlands Umweltminister Reinhold Jost. Erläutert wurde er nach der Sitzung von Nordrhein-Westfalens Umweltministerin Ursula Heinen-Esser. Sie hält die versiegelten Vorgärten aus mehreren Gründen für problematisch: Bei Starkregen könne Wasser nicht abfließen, volle Keller und Kanäle seien die Folge. Zudem würden durch Schottergärten "die Überlebensmöglichkeiten für Insekten und Vogelarten schlicht und ergreifend ruiniert", sagte sie gegenüber dem Westdeutschen Rundfunk. Eine Kampagne könne die Gartenbesitzer sensibilisieren.

Die Umweltministerkonferenz der Länder stellte in ihrem Beschluss zugleich fest, dass es in vielen Landesbauordnungen bereits Verpflichtungen zum Begrünen und Bepflanzen unbebauter Fläche gebe. Sie regte an, dass die Kommunen dieses Instrument künftig "konsequent nutzen". Verschiedene Gemeinden haben das bereits getan. Dazu zählen Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz), Xanten (NRW) und Lemgo (NRW).

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