Schweiz: Jeder siebte Student hat vor Prüfungen gedopt
Jeder siebte Schweizer Studierende hat bereits einmal versucht, seine Leistung mit verschreibungspflichtigen Medikamenten oder Drogen zu verbessern. Neben Psychostimulanzien wie Ritalin konsumieren Studierende auch sedierende Medikamente, Alkohol oder Cannabis. Die Substanzen werden meist während der Prüfungsvorbereitung eingenommen. Das geht aus einer repräsentativen Studie der Universitäten Zürich und Basel hervor.
Knapp 94 Prozent der befragten Studierenden haben bereits von Neuro-Enhancement gehört, 13,8 Prozent haben mindestens einmal versucht, mit verschreibungspflichtigen Medikamenten oder Drogen ihre Gehirnleistung im Studium zu verbessern. Am häufigsten wurde Alkohol verwendet (5,6 %), gefolgt von Methylphenidat wie Ritalin (4,1 %), Beruhigungs- und Schlafmitteln (2,7 %), Cannabis (2,5 %), Beta-Blockern (1,2 %), Amphetaminen (0,4 %) und Kokain (0,2 %). Die befragten Studentinnen und Studenten benutzten die Substanzen vorwiegend während der Prüfungsvorbereitung. Nur selten konsumierten sie stimulierende Substanzen in der Prüfungssituation oder bei allgemeinem Stress im Studium. Tägliches Hirndoping kam selten vor (1,8 %). Die Mehrheit der Befragten konsumierte sogenannte Soft-Enhancer wie koffeinhaltige Produkte, rezeptfrei erhältliche Vitaminpräparate oder pflanzliche Beruhigungsmittel vor der letzten großen Prüfung - rund ein Drittel tat das sogar täglich. Grundsätzlich haben fortgeschrittene Studierende, die neben dem Studium noch erwerbstätig sind und über eine höhere Belastung berichten, häufiger leistungssteigernde Substanzen konsumiert. Überdurchschnittlich oft konsumierten Studierende der Fächer Architektur (19,6 %), Journalismus (18,2 %), Chemie (17,6 %), Wirtschaft (17,1 %) Medizin (16,2 %) und Pharmazie (16,1 %).
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