Ökonomisch betrachtet

Selbst und ständig was unternehmen

Wer auf die Branchenentwicklung des Garten- und Landschaftsbau blickt, wird feststellen, dass die Zahl der Marktteilnehmer steigt und die gegründeten Betriebseinheiten immer kleiner werden. Betroffene Wettbewerber beklagen diese Entwicklung. Landläufig wünscht man sich eher regulierte Märkte und hohe Eintrittsschwellen, was sich aber aufgrund der aktuellen Regularien ausschließen lässt. Die Wettbewerbssituation ist, wie sie ist und wird sich nicht nach den Wünschen der Teilnehmer ausrichten.

Die gefühlte Wahrheit scheint richtig, denn die Statistik weist aus, dass fast 40 Prozent aller organisierten GaLaBau-Betriebe in der BRD gar keine bis fünf Mitarbeiter haben. Im Bereich der Nichtmitglieder sind über 85 Prozent in dieser Betriebsklasse vereint. Wenn die erfassten Zahlen konsolidiert auf den Punkt gebracht werden, dann entsteht unter den Mitgliedsbetrieben diese Verteilung: 1 Prozent mit 60 bis über 80 Mitarbeiter; 33 Prozent mit 10 bis 60 und 66 Prozent mit 0 bis 10 Mitarbeiter. Offensichtlich entwickelt sich der Markt nicht hin zu größeren Unternehmenseinheiten, sondern wird dominiert von Kleinbetrieben mit dem Merkmal: je weniger organisiert desto kleiner. Annahmen sind immer gut, um die Unterschiede offen anzusprechen. Natürlich ändern sich die Märkte mit den Marktteilnehmern. Und natürlich kommt es zur Klassifizierung und Abgrenzung unter den Akteuren. Wahrscheinlich starten mehr Gründer mit dem Ziel der Selbstbestimmung und Selbstverwirklichung als mit den erwerbswirtschaftlichen Zielen der Eigenkapitalbildung und einer langfristigen Ertragssicherung. "Selbstständig, das ist selbst und ständig", sagt der Volksmund und er hat recht. In kleinen Betrieben arbeiten die Inhaber an allen Fronten. In einem leistungsgedrückten Tagesablauf, als Mädchen für alles, in allen Rollen vom Verkäufer über den Bauleiter bis hin zum kontrollierenden Buchhalter. Kein Preis der Welt wird dieser Selbstausbeutung jemals gerecht und trotzdem wird dieser Weg in die Selbstständigkeit frei gewählt. Wahrscheinlich liegt es daran, dass einem keiner auf die Ergebnisse schaut und jeder mit so viel Struktur arbeiten darf, wie er verträgt. Das ganze Betriebsgeschehen ist einfach schöner, weil familiärer. Und das schweißt zusammen, solange kein "Wind of change" die Idylle stört. Wenn die Ideale vom "schöne Gärten bauen" zum stabilen Ertrag gesteuert werden müssen, dann sind in der Regel die Unternehmer besser vorbereitet und dadurch besser geschützt. Meist zahlt es sich aus, mehr am Unternehmen zu arbeiten als im Unternehmen.

Lothar Johanning

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