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Selders: „Der Markt gebietseigener Gehölze steht vor dem Aus“

Zertifizierungsgemeinschaft gebietseigener Gehölze (ZgG) Baumschulen
BdB-Präsident Helmut Selders kritisiert, dass die Baumschulen elf Jahre nach Einführung der Vorschrift zu gebietseigenen Gehölzen vor einem Scherbenhaufen stehen. Foto: BdB

Obgleich etwa 100 deutsche Baumschulen zertifizierte gebietseigene Gehölze heranziehen und handeln, steht dieser Markt, zumindest zeitweilig, vor dem Aus. Das teilte Helmut Selders, Präsident des Bundes deutscher Baumschulen (BdB), mit: "Schuld daran ist eine hemmungslose Überbürokratisierung durch das Bundesumweltministerium und die Länder.

"Statt sich um die wirklichen Probleme zu kümmern, nämlich die Identifizierung und den Zugang zu Erntebeständen zu gewährleisten, hätten die Behörden die Anforderungen an die Zertifizierung der Betriebe immer höhergeschraubt, kritisierte der BdB-Präsident: "Mittlerweile müssen sich die Zertifizierungsgesellschaften, die in den Baumschulen die Prüfungen vornehmen, bei der Deutschen Akkreditierungsstelle (DAKKS) selbst prüfen lassen."

Die DAKKS sei eine quasi staatliche Zertifizierungsorganisation und verlange für diesen Schritt Geld. Von den bisher am Markt tätigen Zertifizierungssystemen sei keines in der Lage, diese Prüfung bei der DAKKS vornehmen zu lassen. "Während man dort mit den Achseln zuckt, schweigt man in den Ministerien", bemängelte Selders. Die Produktion gebietseigener Gehölze war notwendig geworden, nachdem der Gesetzgeber 2009 im § 40 Bundesnaturschutzgesetz eine bundesunmittelbare Vorschrift geschaffen hatte, die vorsieht, dass in der freien Natur kein Pflanzmaterial mehr verwendet werden soll, das seinen genetischen Ursprung nicht in der jeweiligen Region hat.

Nach einer zehnjährigen Übergangsregelung bis zum 1. März dieses Jahres gilt inzwischen eine uneingeschränkte Genehmigungspflicht. Selders: "Nachdem der BdB zehn Jahre lang kritisch aber konstruktiv die politisch geforderte Anpflanzung gebietseigener Gehölze in der freien Natur mit der Gründung der Zertifizierungsgemeinschaft gebietseigener Gehölze (ZgG) und der Etablierung der Erzeugergemeinschaften praktisch ermöglicht hat, stehen wir im Jahr 2020 vor einem Scherbenhaufen." Das Misstrauen der Ministerialbürokratie gegenüber der Wirtschaft habe dazu geführt, dass man zwar ein Zertifizierungssystem Deluxe auf dem Papier geschaffen habe, es aber offensichtlich an den Realitäten des Marktes scheitere. cm

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