Forschung und Entwicklung

Siegeszug der Beifuß-Ambrosie kaum noch aufzuhalten

Jedes Frühjahr fordern die Landwirtschaftskammern Deutschlands Grünprofis auf, bei der Bekämpfung des Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) mitzuhelfen. Doch das wird den Siegeszug der Pflanze, die hochallergen ist und aus dem Süden Europas eingewandert ist, wohl nicht verhindern. Nach einer Studie des Frankfurter Biodiversitäts und Klima Forschungszentrums (BiK-F) sowie der Goethe-Universität wird sie sich bis 2080 auf weite Teile Frankreichs und Deutschlands, die Benelux-Staaten, Tschechien, Polen, die baltischen Staaten, Weißrussland und große Teile Russlands ausbreiten.

Faktoren, die die Ausbreitung in nördlichere Regionen Europas begünstigen, sind zum einen mit Ambrosia-Samen kontaminiertes Saatgut und Vogelfutter aus Südosteuropa, zum anderen eine durch die globale Erwärmung verlängerte Vegetationsperiode sowie erhöhte Durchschnittstemperaturen. Beides ermöglicht es der Pflanze, sich in neuen Regionen anzusiedeln.

Bislang wurde für Europa noch nicht flächendeckend modelliert, wo die Art aufgrund heutiger Umweltbedingungen bereits vorkommt oder vorkommen kann und wie eine künftige Verbreitung aussehen könnte. Nun hat das Frankfurter Team mit einer ökologischen Nischenmodellierung gezeigt, dass Ambrosia artemisiifolia stark vom Klimawandel profitieren wird, denn er erhöht das invasive Potential der Pflanze. Die Ergebnisse der Modellierungen zeigen zugleich die potenziell von Ambrosia gefährdeten Gebiete. Sie verschieben sich in den nächsten Jahrzehnten nach Norden und Nordosten und sind deutlich größer als das aktuelle Verbreitungsgebiet.

Für die Allergiker in den Regionen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten von der Ambrosia-Invasion betroffen sind, ist das zunächst keine gute Nachricht. Jedoch könnten die Ergebnisse der vorliegenden Studie als Grundlage für eine Planung neuer Maßnahmen dienen, mit denen die Invasion vielleicht doch eingedämmt werden kann: "In den gefährdeten Regionen sollte frühzeitig ein System zur Überwachung der Ambrosia-Einwanderung aufgebaut werden", so Sarah Cunze, denn: "Bei Bedarf könnten dann rechtzeitig Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden, um zu verhindern, dass sich Ambrosia artemisiifolia großflächig etabliert."

BiK-F

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