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Sommerhitze: Schweizer Umweltamt empfiehlt mehr Stadtgrün

Mehr Stadtgrün zur Reduktion urbaner Hitzeinseln empfehlen das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) und das Schweizer Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) den eidgenössischen Kantonen, Agglomerationen, Städten und Gemeinden. Der amtliche Bericht "Hitze in Städten - Grundlagen für eine klimaangepasste Stadtentwicklung" plädiert für mehr Grünflächen, Beschattung, bewegtes Wasser und den Einsatz bestimmter Baumaterialien. Sie müssten künftig als Maßnahmen in konkrete Projektplanungen integriert werden.

Nach dem Bericht des BAFU und des ARE lässt sich durch die Beschattung mit Bäumen eine Überhitzung von Straßen, Parkplätzen oder Wartebereichen von Bus- und Tramlinien besonders wirksam bekämpfen. Im Schatten von Bäumen könne es bis zu 7 °C kühler sein als an der Sonne. Die kühlende Wirkung des Schattens werde durch die Verdunstung der Vegetation verstärkt. Sie könne pro Baum mehrere 100 l Wasser pro Tag betragen.

Fassadenbegrünung an hohen Bäumen

Mit zunehmender Verdichtung der Städte bestehe die Gefahr, dass Grünflächen verschwinden, warnt der Bericht. Bei geringem Platzangebot könnten vertikale Begrünungssysteme wie Fassadenbegrünungen oder vertikale Parks eingesetzt werden. Bei hohen Gebäuden sei eine Fassadenbegrünung wirksamer für das Klima im Straßenraum als ein weit entferntes begrüntes Dach. Niedrige und großflächige Bauten wie beispielsweise Gewerbehallen seien dagegen für Dachbegrünungen am besten geeignet. Der amtliche Bericht aus der Schweiz hebt die positive Wirkung von Wasser auf das Stadtklima hervor. Wenn Wasser verdunste, kühle das die Umgebungstemperatur ab. Die kühlende Wirkung sei bei bewegtem Wasser besonders groß. Gegen Hitzeinseln seien deshalb Teiche, Bäche und Brunnen wichtige Maßnahmen vor allem, wenn sie zugänglich seien. Wasser ließe sich gut mit anderen planerischen Maßnahmen kombinieren. An Hitzetagen seien Grünflächen mit Baumschatten und bewegten Wasserelementen wichtige Erholungsräume für die städtische Bevölkerung.

Scharfe Kritik an versiegelten Flächen

Scharfe Kritik übt der BAFU-ARE-Bericht an versiegelten Flächen. Sie seien eine der Hauptursachen für den städtischen Hitzeinseleffekt. Mit bestimmten Baumaterialien wie Rasengittersteinen oder bestimmten Straßenbelägen wie Schotter und Kies könne die Durchlässigkeit der Böden teilweise wiederhergestellt werden. Die Verdunstung der Bodenfeuchtigkeit wirke kühlend. Auch mit hellen Straßenbelägen ließe sich das Aufheizen der Städte begrenzen.

Mit dem von Dächern, Straßen und Wegen abfließenden Regenwasser ließe sich der zusätzliche Bewässerungsbedarf für Bäume und Grünflächen zumindest teilweise decken, so die Autoren des Berichts. Es könne in unterirdischen Behältern gespeichert werden. Damit werde gleichzeitig das Risiko von Überschwemmungen nach Starkniederschlägen vermindert, das in Städten wegen der Bodenversiegelung groß sei.

cm/BAFU

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