Ökonomisch betrachtet

Soziales und der GaLaBau

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Horcht man in die Gesellschaft, dann scheint sich aufgrund der aktuellen Entwicklung bei vielen der Blick auf die Welt zu verändern, deren Wohlstand nicht allein durch die Ökonomie, sondern fundamental durch Naturgewalten beeinflusst werden kann. Selbst bei uns.

Neu war das ja eigentlich nicht, denn schon vor der "Krise" war der Trend durch Bewegungen wie "Fridays for Future" deutlich. Das Corona-Virus hat auf eindrucksvolle Weise gezeigt, was der schleichende Klimawandel nicht vollbringen kann: Plötzliche, einschneidende Auswirkungen für jeden Einzelnen.

Und nun kommt ein weiterer Aspekt hinzu. Denn es reicht nicht, die Welt nur nach ökologischen Kriterien auszurichten, sie muss ja auch für den Menschen lebenswert sein. Das wurde vielen durch die Einschränkungen der letzten Wochen bewusst. Dieser Aspekt stellt die dritte Säule der Nachhaltigkeit, neben Ökologie und Ökonomie, dar.

Und auch er spielt dem Garten- und Landschaftsbau in die Karten. Selbst wirksam und unabhängig sein zu können, beispielsweise in einem eigenen (Nutz-)Garten, der auch den Urlaub ersetzen kann oder ungezwungene Treffen im Park sind soziale Bedürfnisse, die gepaart mit den bereits bekannten, ökologischen Kriterien durch kaum eine Branche so gut bedient werden können wie durch den GaLaBau.

Der BGL arbeitet bereits aktiv in diese Richtung, das ist sehr zu begrüßen. Er sollte damit auf offene Ohren stoßen, denn neben einem klaren Bekenntnis zur Nachhaltigen Entwicklung hat sich die EU bereits im vergangenen Dezember auf eine Taxonomie geeinigt, die eine Wirtschaft im Dienste der Menschen und gegen den Klimawandel ermöglichen soll.

Kernstück dieser Taxonomie ist eine klare Definition, was nachhaltig ist und was nicht. Eine solche Transparenz ermöglicht es, die Wirtschaft an klaren Nachhaltigkeitskriterien zu messen und daran Regulierungen und Förderung zu knüpfen.

Insofern ist auch Vorsicht geboten. Es reicht zukünftig nicht mehr aus Image- und PR-Kampagnen für mehr Investitionen in Klimaschutz in Verbindung mit dem Stadtgrün zu starten. Auch die Branchenteilnehmer selbst müssen sich fragen lassen, inwieweit sie nachhaltig arbeiten.

Um die Branche und das eigene Unternehmen für die Zukunft fit zu machen, sollte also das Thema Marketing wieder stärker in den Fokus rücken. Und zwar im Sinne eines authentischen Marketings, das eine nachvollziehbar nachhaltige Strategie mit überzeugender Kommunikation verbindet.

Prof. Dr.-Ing. Heiko Meinen

h.meinen@kullmann-meinen.de

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Prof. Dr. Heiko Meinen
Autor

Leiter des Instituts für nachhaltiges Wirtschaften in der Bau- und Immobilienwirtschaft (inwb), Hochschule Osnabrück

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