Der Kommentar

"Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not"

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So habe ich es von meiner Großmutter gelernt. Etwas ganz Ähnliches hat nun BGL-Präsident Lutze von Wurmb den GaLaBau-Betrieben empfohlen. Auch er kann sich nicht vorstellen, dass es wirtschaftlich immer nur nach oben geht. "Besser wird es nicht mehr", sagte von Wurmb im Interview mit der Neuen Landschaft. Nun sind Prognosen stets schwierig, vor allem, wenn sie in die Zukunft gerichtet sind. Meist ist aber etwas dran an alten Sprichworten, die zur Vorsicht mahnen.

Erfolg kann süchtig machen. Der Garten- und Landschaftsbau und die allermeisten seiner Betriebe sind zurzeit unglaublich erfolgreich. Da gilt es, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Zulieferbranchen des Bauhauptgewerbes, besonders die Hersteller von Maschinen und Geräten, schreiben zurzeit sehr hohe Gewinne, weil die Betriebe an lukrative Aufträge auch in Zukunft glauben und die positive Stimmung nutzen wollen. Im Moment arbeiten alle daran, die Wachstumsbremse Nr. 1, wie von Wurmb den Fachkräftemangel nennt, in den Griff zu bekommen. Der Aufbau von Kapazitäten führt aber bei abnehmender Nachfrage zu einer Verstärkung des Problems. Sowie bei den Betrieben der Eindruck entsteht, dass die Nachfrage zurückgeht, sinken schnell die Preise, da die gerade mühsam aufgebauten Kapazitäten gehalten werden müssen, und das geht nur mit genug Aufträgen. Dieses Phänomen hat es im Bauhauptgewerbe gegeben, als alle nach der Wiedervereinigung Kapazitäten aufgebaut hatten, dann aber die Nachfrage zurückging. Gleiches geschah gerade bei den Baumschulen, als zu viele Betriebe zu viele Flächen in Kultur nahmen. Scheinbar war der Rückgang des Exports nach Russland dann Grund genug, dass die Preise stark fielen und die Unternehmen trotz hoher Baukonjunktur in Not gerieten.

Wenn Sie also auf dem Weg zur Internationalen Leitmesse für Planen, Bauen und Pflegen mit Grün in Nürnberg - kurz GaLaBau - sind, machen Sie sich Ihre eigene Prognose für die Zukunft. Sicher ist, dass die Nachfrage am Markt irgendwann abnehmen wird. Die Frage ist, wie lange geht es noch bergauf? Wieviel Einfluss hat die Weltwirtschaft, der es ja lange nicht so gut geht wie Deutschland? Was passiert, wenn Ende des nächsten Jahres der Leitzins angehoben wird? Was passiert, wenn die deutsche Automobilwirtschaft ins Straucheln gerät, weil die USA hohe Zölle auf deutsche Autos erheben. Wenn Sie glauben, dass das alles noch weit weg ist, machen Sie Ihren Betrieb durch kluge Investitionen fit. Wenn Sie aber denken, dass der Boom bald ein Ende hat, finanzieren Sie den neuen Lkw oder Bagger nicht zu knapp. Wenn Sie mich fragen: Ich sehe heute noch keine Anzeichen für einen Rückgang der Bautätigkeit, aber das kann schon zu Beginn der Messe ganz anders sein. Wenn wir uns in Nürnberg sehen, sagen Sie mir doch, wie Sie die Zukunft sehen. Ich würde mich freuen.

Ihr Martin Thieme-Hack

NL-Stellenmarkt

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Prof. Dipl.-Ing. (FH) Martin Thieme-Hack
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Hochschule Osnabrück, Fakultät A&L

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