Starkregen bringt Bäume zum Kippen

In der zweiten Julihälfte sind in Berlin nach heftigen Unwettern mit Starkregen viele große Bäume umgestürzt. Während der Gewitter stürmte es kaum, dennoch kippten zahlreiche Bäume auf Straßen, Tramgleise, Bahntrassen und Autos. In einigen Berliner Stadteilen wurden während der Unwetter 60 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen. Auch in anderen Regionen verursachten große Regenmengen massive Baumschäden.

"Der Boden, also das Fundament der Bäume, ist nach solchen wiederkehrenden Starkregen total aufgeweicht", erklärte der Sprecher der Berliner Forsten Marc Franusch gegenüber dem Berliner Tagesspiegel. "Bei einem Baum mit großer Krone kommt während des Regens eine nicht zu unterschätzende Last hinzu, die oben am Hebel wirkt. Da reicht eine kleine Böe, um den Impuls zum Kippen zu setzen", so Franusch weiter. Besonders gefährdet sind die Straßenbäume, da sie meist direkt um den Stamm Wurzeln bilden. Das Wurzelwerk vieler Straßenbäume ist zudem durch Tiefbauarbeiten geschädigt. Die Anfälligkeit ist enorm, da die Wurzeln auch lange zurückliegende Verletzungen nur sehr langsam verkraften. Bei den in der Stadt dominierenden Laubbäumen kommt der Effekt der großen Angriffsfläche durch das Laub hinzu. Während ein Wintersturm samt Regen einfach durchrauschen kann, drückt im Sommer die Last von Wasser und Wind auf das Laub. Doch der Fachmann gibt Entwarnung. Denn wenn der Regen aufhört, sinke auch die Last und somit das Risiko gleich wieder. "Ich glaube nicht, dass wir noch Folgeschäden haben werden", sagt Franusch.

Auch über Teile Hessens fegten Ende Juni heftige Gewitter hinweg. In Mittelhessen stürzten Bäume auf Fahrbahnen. Auf der Autobahn 45 stand das Wasser teilweise bis zu zehn Zentimeter hoch. In Wiesbaden hielten viele Bäume dem Unwetter nicht stand und krachten auf parkende Autos. Im Main-Taunus-Kreis sorgten unzählige umgestürzte Bäume für unpassierbare Straßen. Bundesweit bedrohen Unwetter mit Starkregen momentan die Standfestigkeit der Bäume. IBa