Pflanzenverwendung - New German Gardening

Stattlicher Scheinhanf - Datisca cannabina

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New German Gardening Pflanzenverwendung
Datisca cannabina in Kombination mit Crocosmia "Lucifer" und Poa labillardieri. Foto: Ulrike Battmer

Diese stolze Pflanze mit ihrem imposanten überhängenden Wuchs gehört tatsächlich zum Reich der Stauden. Wie der Name schon andeutet, ist Datisca cannabina dem einjährigen Hanf von der Erscheinung nicht ganz unähnlich, der Scheinhanf gehört aber als einziger Vertreter in die Familie der Datiscacea und hat mit dem echten Hanf (Cannabis sativa) nichts gemeinsam außer der imposanten Erscheinung.

Die Heimat erstreckt sich von Süd-Ost-Europa bis in den Himalaya, Afghanistan und Nord-Pakistan. Hier kommen sie an offenen Standorten wie zum Beispiel an Bergrutschen, Flussufern, Straßenrändern und offenen feuchten Wiesen vor. Sie zählen zu den Pionierpflanzen und können auch mit nährstoffarmen, steinigen Untergrund Vorlieb nehmen. Genau wie bei den Fabaceae gehen ihre Wurzeln eine Symbiose mit Knöllchenbakterien ein, die den Stickstoff aus der Luft binden und den Pflanzen zur Verfügung stellen. Dadurch haben sie einen Entwicklungsvorteil auf nährstoffarmen Böden.

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New German Gardening Pflanzenverwendung
Lange, herabhängendeweibliche Blütentrauben mit den zarten Einzelblüten. Foto: Ulrike Battmer

Datisca können je nach Altersphase und Standortbedingungen eine stattliche Höhe von über drei Meter erreichen. Aus ihrem dicken, horstigen Wurzelstock treiben ab März mächtigen Triebe mit gefiederten Blättern, deren Länge im unteren Bereich etwa 30 Zentimeter erreichen und zu den Spitzen zarter werden. Der Scheinhanf ist zweihäusig, das heißt, es gibt männlich und weibliche Pflanzen, was für die Verwendung nicht unerheblich ist. Während die männlichen Blüten von Juni bis August mit ihrer gelblichen Farbe der zarten Einzelblüten in den Blattachseln sitzen, besticht die weibliche Pflanze in dieser Zeit mit langen herabhängenden Blütentrauben, an denen viele unscheinbare grünliche Einzelblüten ausgebildet sind. Auch ist der Entwicklungszyklus der männlichen Exemplare kürzer, sie ziehen bereits nach der Blüte im September ein, das heißt das Chlorophyll wird aus der Pflanze wieder im Wurzelstock eingelagert und so hat man schon früh nur noch ein braunes Skelett in der Pflanzung. Die weiblichen Pflanzen behalten bis etwas Ende Oktober ihre Gestalt bevor auch sie sich zurückziehen und im Spätherbst und Winter als Struktur über anderen Pflanzen ragen.

Wer diese eindrucksvolle Staude in Pflanzungen integrieren möchte, braucht zunächst einmal viel Platz und einen gut drainierten, frischen Standort in voller- oder absonniger Lage. Da die überhängenden Triebe sehr viel Raum einnehmen, sollten sie darauf achten, niedrige schattenverträgliche Stauden in unmittelbare Nachbarschaft zu pflanzen. Hier sind diverse Astern denkbar, sie geben auch im Herbst ein schönes Bild, möglich wären auch das immergrüne Herbstkopfgras (Sesleria autumnalis) oder die Lenzrose (Helleborus orientalis). Aber auch in Einzelstellung beispielsweise auf einer Rasenfläche macht der Scheinhanf eine gute Figur.

Diese Pflanze ist zwar schon lange in Kultur, allerdings vermutlich aufgrund mangelnder Nachfrage in den Gärtnereien nicht sehr verbreitet. Einige Anbieter haben sich der Kultur der eindrucksvollen weiblichen Pflanze angenommen, wenngleich wohl nur in geringen Stückzahlen. Eine Verwendung lohnt sich sehr, wie die Pflanzungen von Harald Sauer in Ludwigshafen auf den Fotos beweisen.

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