Ökonomisch betrachtet

Steuern oder beraten?

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Je klarer sich ein Unternehmen mit seinen Arbeitsfeldern positionieren möchte, je aussagekräftiger die Zahlen aus der Buchhaltung, desto größer die Chancen für eine wirtschaftliche Ausrichtung. Auf der Suche nach Effizienz werden zunehmend Berater beauftragt. Das macht Sinn, weil das operative Tagesgeschäft anstrengend ist und keine Zeit für die Steuerung des Unternehmens lässt. Anders gesagt, der aktive GaLaBautag hat zwölf Stunden und diese werden den Baustellenabläufen, den Kunden, Auftraggebern und Architekten sowie der Kalkulation, dem Einkauf und der Organisation gewidmet. Von morgens bis abends gibt es in der Geschäfts- und Bauleitung zwingende Gründe zu planen, zu organisieren, zu koordinieren und zu kontrollieren. Bei so viel geschäftlicher Anstrengung ist es hilfreich, wenn die Verantwortlichen gute Berater haben.

Aktuell sind in Deutschland 85570 Steuerberater tätig. Für ein Einkommen von 37500 Euro gibt die Steuerberaterkammer folgende Honorare an: mindestens 192,84 Euro, höchstens 1399,92 Euro und im Mittel 784,48 Euro. Was fällt auf? Unscharfe Leistung, nicht nachvollziehbare Preisfindung aber genaue Zahlen mit zwei Stellen hinter dem Komma. Böse Zungen behaupten, dass etwa 65 % der ausgebildeten Steuerberater aus der Verwaltung kommen. Insofern ist die Empathie zur Betriebswirtschaftslehre eher klein. Das Problem ist meistens schnell in Form einer Betriebswirtschaftlichen Auswertung auf dem Unternehmertisch. Sind die genauen Zahlen die richtigen? Der Aufbau der BWA ist anderen gewerblichen oder gärtnerischen Branchen entnommen und für die Galabau-Geschäftsfelder nicht zu gebrauchen. Die halbfertigen Arbeiten sind nicht bewertet, das vorläufige Ergebnis kann also nicht richtig sein. Wenn geplant ist, die Arbeitsfelder in einer BWA als Kostenstellen-Kostenträger-Rechnung auszuweisen, um strategische Hinweise über die Arbeitsproduktivität zu erhalten, dann wird dieser Strukturaufbau mit der Begründung "zu aufwändig" verweigert. Das Übertragen von Zahlen ist für die Unternehmensausrichtung nicht zielführend. Kostentransparenz und Vollkostenrechnung sind die richtigen Ansätze, reichen aber für die Unternehmenssteuerung nicht aus. Es werden Instrumente gebraucht, die einfach lesbar sind und dem Unternehmer deutlich machen, wo er verliert und wo er gewinnt. Steuern oder beraten? Beides, aber der wirtschaftliche Erfolg stellt sich nur ein, wenn auf die Beratung auch die Steuerung folgt.

Lothar Johanning

johanning@ljmarketing.de

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