Elf Konzepte und drei prämierte Teams

Studierende liefern Pläne für neuen Kurpark von Bad Neuenahr

Entwürfe Hochschulen
Im Kurpark von Bad Neuenahr: Die Studierenden der Hochschule Geisenheim um Projektleiter Prof. Gerd Helget (vorne, mit Krawatte). Foto: Hans-Jürgen Vollrath/ Ahrtahl und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH

Vor einer hochrangigen Jury präsentierten die Studierenden der Hochschule Geisenheim ihre Konzepte zur Gestaltung des Kurparks. Das Projekt unter der Leitung von Prof. Gerd Helget ist in der Vertiefung GaLaBau im Studiengang Landschaftsarchitektur angesiedelt. Die 30 Teilnehmer brachten elf Entwürfe samt Kostenermittlung in den Wettbewerb ein und stellten in Kurzvorträgen ihre Ergebnisse im großen Zelt im Kurpark vor.

Ingenieurbiologie und Sitzstufenanlagen

Die Ideenvielfalt reicht von Entwürfen, die sich auf die historischen Qualitäten beziehen bis zu Lösungen, die dem Park eine neue Mitte geben. Der Mühlteich, eigentlich ein künstlicher Graben der im weiteren Verlauf zum Teil überbaut in den östlich gelegenen Schwanenteich mündet, wurde ebenso thematisiert, wie die Gestaltung des neuen Ahrufers, welches in einigen Entwürfen mit ingenieurbiologischen Maßnahmen gesichert, in anderen Entwürfen mit Promenaden und Sitzstufenanlagen bereichert wurde.

Der Kurpark selbst ist schon seit der Mitte der 70er- Jahre als Retentionsfläche und Überflutungsraum ausgewiesen. Diesen Sachverhalt haben alle Entwürfe berücksichtigt. Die Kosten bewegen sich zwischen drei und sechs Millionen Euro und befinden sich somit in einer Größenordnung, die dem Park und seiner zukünftigen Nutzung gerecht werden.

Den ersten Preis erhielten Johanna Klippel und Johanne Raßmann. Der ruhig gegliederte Entwurf besticht einerseits durch Großzügigkeit in der Raumbildung, andererseits durch eine Vielzahl sehr durchdachter und unauffällig arrangierter Details. Der renaturierte Mühlteich wird ebenso erfolgreich thematisiert, wie Sitzstufen am Ahrufer und ein Platz der als Gedenkort für die Folgen der Hochwasserkatastrophe dienen kann. Besonders zu erwähnen ist die hohe Qualität der handgezeichneten Perspektiven.

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Erster Platz: Der Entwurf von Johanna Klippel und Johanne Raßmann. Er sieht unter anderem Sitzstufen am Ahrufer vor. Grafik: Johanna Klippel, Johanne Raßmann

Verschiedene Blickachsen und eine neue Mitte

Den zweiten Platz belegte die Gruppe Gutmann/Kohlmann/ Schneider und Kaldemeyer mit dem Titel "Fließende Erholung". Der Park wird dabei als ein großer monolithischer Raum definiert, strukturiert durch ein lineares Wegesystem das verschiedene Blickachsen auf die andere Ahrseite, die Stadt und die umgebenden Höhenrücken beinhaltet. Das Ahrufer und die Promenade werden stark betont und geben dem Park eine neue offene Atmosphäre.

Den dritten Platz erreichte die Gruppe Schriefers/Schroers/ Zahn. Auch hier findet eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Wasser statt. Die Lösung beinhaltet eine neue Mitte im Park, der Mühlteich mit einem großen Wasserrad rückt deutlich in den Fokus des Betrachters. Daneben spielen die Verfasser mit historischen Motiven und lassen den Park eher als abgeschlossenen Innenraum erleben.

Jeder Beitrag liefert neue Ideen und Ansätze

Hervorzuheben ist, dass zwischen den ersten und nachfolgenden Rängen ein sehr dichtes Feld lag mit geringen Unterschieden in der Gesamtpunktzahl. "Selbst wenn kein einziger Entwurf eine umsetzbare Lösung präsentieren würde, so stecken jedoch in jedem einzelnen Beitrag Ideen und Ansätze, die die Diskussion um die Neugestaltung des Parks bereichern und Möglichkeiten aufzeigen, gewohnte Wege zu verlassen und den Park für zukünftige Anforderungen zu ertüchtigen", sagte Jan Ritter, Geschäftsführer der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH. "So haben wir aber die Qual der Wahl, weil viele Entwürfe es wert sind, durchgearbeitet und umgesetzt zu werden."

Besonderer Dank gilt den Mitgliedern der Jury: Jan Ritter (GF), Gesundheitsreferentin Diana Münch und Nico Neugebauer (Marketinggesellschaft) Christiane Diehl (Stadtverwaltung) Ralph Wershofen (Stadtrat) Jörn Kampmann (ehem. GF Landesgartenschaugesellschaft), Eberhard Neumann (Projektleiter Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr- Ahrweiler mbH), sowie Michael Wershofen (GF Wershofen Gartenbau GmbH). Das Studium hat in Corona- Zeiten an vielen Stellen gelitten, durch Video-Formate, fehlende Präsenz und damit dem persönlichen Austausch unter den Studierenden und zwischen Dozenten und Studenten. Die Studierenden haben sich diesem Projekt mit Engagement und Sensibilität genähert, gut als Team gearbeitet und präsentiert. Ein kleines Stück Normalität, das nicht zuletzt durch Jan Ritter als Vertreter der Auftraggeberseite und Michael Wershofen sowie die stillen Helfer im Hintergrund ermöglicht wurden. Prof. Gerd Helget, Hochschule Geisenheim University

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