"Gründach-Bundesliga" des Bundesverbands GebäudeGrün

Stuttgart hat die grünsten Dächer Deutschlands

Die grünsten Dächer Deutschlands hat Baden-Württembergs Landeshauptstadt Stuttgart. Das geht aus der erstmals vom Bundesverband GebäudeGrün (BuGG) erstellten "Gründach-Bundesliga" hervor, die der Neuen Landschaft vorliegt. Auf Platz zwei der Liste steht München, auf Platz drei Frankfurt am Main. Die Daten wurden in verschiedenen Jahren von den jeweiligen Städten durch Befliegungen und Kartierungen ermittelt.

Die genaue Platzierung in der "Gründach-Bundesliga" richtet sich nach dem sogenannten Gründach-Index. Dazu setzte der BuGG die Summe aller Dachbegrünungsflächen in Relation zur Einwohnerzahl einer Stadt. Das Ergebnis ist der Gründach-Quadratmeter-Wert pro Einwohner. Im Falle von Stuttgart beträgt er satte 4,1 m²/EW, bei München 2,1 m²/EW, bei Frankfurt am Main 1,9 m²/EW.

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Höchster Gründach-Quadratmeter-Wert pro Einwohner

Im Schnitt liegt der Gründach-Index bei 1,55 m²/EW. Sehr gut schneiden danach auch Nürnberg und Hannover mit jeweils 1,6 m²/EW ab. Der Index weiterer sechs Städte, darunter Düsseldorf (1,4 m²/EW), Berlin (0,8 m²/EW), Hamburg (0,8 m²/EW) und Dresden (0,4 m²/EW) liegen unter dem Durchschnitt. Die Zahlen sind jeweils die aktuellsten der jeweiligen Städte aus den letzten fünf Jahren. Begrünte Tiefgaragen sind nicht berücksichtigt. Werden von den Stadtbehörden neue Zahlen erhoben, kann sich das Gesamtbild verschieben. Der BuGG hat angekündigt, es dann auf seiner Webseite zu veröffentlichen.

Förderprogramme bringen begrünte Dächer voran

"Die Anzahl begrünter Gebäude in Deutschland nimmt zu", sagt BuGG-Präsident Dr. Gunter Mann. Dazu tragen immer neue Förderprogramme bei: Derzeit bereiten neun Städten neue Förderprogramme für Dachbegrünungen und zehn Städten neue Förderprogramme für Fassadenbegrünungen vor, ermittelte der BuGG in seiner "Förderumfrage 2019". Das bislang jüngste Programm der heißt "1.000 Grüne Dächer für Berlin" und bietet seit August letzten Jahres einen Zuschuss von 75 Prozent, bei maximal 60 Euro/m². Schon länger existieren ähnliche Förderprogramme in München (2018), Frankfurt am Main (2017), Stuttgart (2017) und Hamburg (2015).

Viele Städte setzen auf einen Mix von Anreizen für Unternehmen und Privathaushalte. 83 Prozent der von der BuGG 2019 befragten Städte haben bereits eine gesplittete Abwassersatzung umgesetzt. Sie belohnen einen höheren Regenwasserrückhalt von Gebäuden durch eine reduzierte Niederschlagswassergebühr. Für Extensivbegrünungen werden oft 50 Prozent der Gebühren nachgelassen, für Intensivbegrünungen 70 Prozent. Im Falle der Stadt Köln sind das 0,38 bis 1,14 Euro/m². Allerdings: 28 Prozent der befragten Kommunen bieten solche Gebührenentlastungen noch nicht an.

Weltkongress Gebäudegrün verschafft Aufmerksamkeit

Auch die Verankerung von Dach- und Fassadenbegrünungen in der Bauleitplanung ist sehr weit verbreitet. 53 Prozent der 2019 befragten Städte über 50.000 Einwohnern fordern die Planung von Dachbegrünungen ein, 35 Prozent von Fassadenbegrünungen. Weitere 11 Prozent der Städte nutzen beide Instrumente parallel. Nur 6 Prozent der Städte über 50.000 Einwohnern machen davon keinen Gebrauch.

Mit dem Weltkongress Gebäudegrün vom 16. bis zum 18. Juni in Berlin will der Bundesverband GebäudeGrün, flankiert durch die Welt- und Europa-Verbände WGIN und EFB sowie seine Partnerverbände in Österreich und der Schweiz, begrünten Dächern und Fassaden zusätzliche Aufmerksamkeit verschaffen. Bereits vor zwei Jahren lockte die Veranstaltung über 800 Teilnehmer aus der ganzen Welt in die deutsche Hauptstadt. In vier Monaten werden erneut 100 internationale Referenten in fünf parallelen Vortragsreihen den neuesten Stand von Wissenschaft und Praxis zur Dach-, Fassaden- und Innenraumbegrünung vorstellen.

Klimaanpassung auf der Tagesordnung

Die Schirmherrschaft des Weltkongresses haben Bundesinnen- und Bauminister Horst Seehofer, Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher übernommen. Gefördert wird die Veranstaltung durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Gegenstand des Kongresses im Berliner Mercure Hotel MOA werden der Klimawandel, Klimaanpassungsstrategien, steigende Erwartungen an nachhaltiges Bauen, Regenwasserbewirtschaftung, aber auch der Erhalt der biologischen Vielfalt, Fördermöglichkeiten sowie Kosten-Nutzen-Betrachtungen sein. Patrick Blanc, Pionier der Fassadenbegrünung aus Frankreich, hat bereits zugesagt, auf dem Kongress einen Vortrag zu halten. Die Ziele der Veranstaltung: Neben Wissenstransfer und Aufzeigen von Best Practice-Beispielen durch Experten geht es um den Erfahrungsaustausch und die Netzwerkbildung zwischen den Teilnehmenden aus Planung, Politik, Städten, Siedlungswasserwirtschaft, Industrie, Immobilienbranche und Verbänden. Der Kongress wird simultan auf Deutsch und Englisch übersetzt. Der dritte Kongresstag widmet sich Exkursionen zu unterschiedlichen Berliner Projekten.

Eine Online-Anmeldung kann auf der Veranstaltungs-Webseite bugg-congress2020.com vorgenommen werden.

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