Terra Preta

208 Seiten, Farbfotos und farbige Grafiken, Broschur, Oekom Verlag, München 2013, EUR 19,95, ISBN 978-3-86581-407-4.

Nun bin ich schon so lange im Gartenbau und habe noch nichts von "Terra Preta" gehört - und an Ihren Gesichtern kann ich erkennen: Sie auch nicht. Na, das ändert sich ja jetzt ganz schnell, weil uns das vorliegende Buch zur Erleuchtung führt. Na nun mal Spaß bei Seite.

Terra Preta do Indio (portugiesisch = für eine sehr fruchtbare Erde) der man wundersame Eigenschaften zuschreibt und von der Wissenschaftler überzeugt sind, dass diese Erde ein Ausweg aus der weltweiten Klima- und Hungerkrise sein wird.

Ich würde was drum geben jetzt zu wissen, was Sie denken. Ich dachte: Alternative Spinner sterben nicht aus. Aber ich bin lernfähig.

Dieses Buch ist nicht nur vom Titel ein Abenteuer sondern auch der Inhalt hält auf jeder Seite so viel Neues bereit, das man versucht sein sollte es immer wieder zu lesen und im Endeffekt die Probe aufs Exempel zumachen und die Erde "Terra Preta do Indio" auf die Beschaffungsliste schreibt. Das Buch ist gegliedert in zwei Teile: die Grundlagen und das Handbuch. In den Grundlagen wird Bezug auf die Irrtümer der fossilen Landwirtschaft genommen, das Thema Bodenverlust und das Verhältnis Boden und Ernährung bearbeitet.

Im Handbuch folgt der spannende Teil des "Klimagärtnerns". Das Prinzip ist einfach und genial: im Humus werden dauerhaft riesige Mengen von Kohlendioxid in Form von Kohlenstoff gespeichert. Sogenannte Pflanzenkohle und Bodenleben sind das Geheimnis. Im Handbuch steht auch zu lesen, wie man Terra Preta selbst herstellt und sich damit auf die Spuren alter Südamerikanischer Kulturen begibt. Sehr spannend, sage ich Ihnen. Den Abschluss des Buches bilden Geschichten um die "Wundererde" aus aller Welt, dokumentarisch mit vielen Bildern belegt. Starten Sie in das Abenteuer und probieren Sie die Schwarzerde der Indios aus.

Uwe Bienert