Tagung an der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt

Thüringer GaLaBau diskutiert Wegebau und Pflanzenverwendung

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Klaus Körber von der LWG Veitshöchheim stellte Clematisarten und -sorten vor, die besonders reichhaltig blühen bringen und der Welke trotzen. Foto: Marie Dähn/Neue Landschaft
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Die Versuchsingenieurin an der LVG in Erfurt, Cornelia Pacalaj, zeigte Möglichkeiten und Grenzen zur Verwendung von Ansaatmischungen im urbanen Raum auf. Foto: Marie Dähn/Neue Landschaft

Mit rund 200 Fachbesuchern war der Tagungsraum in Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau (LVG) Erfurt bis auf den letzten Platz ausgebucht. Der Thüringer Garten- und Landschaftsbautag unter dem Motto "Dem Grün den Weg bereiten: Wegebau und Pflanzenverwendung im Garten- und Landschaftsbau" war ein großer Erfolg. Neben bautechnischen Aspekten zum Wegebau standen die Pflanze und deren Verwendung im Mittelpunkt der Vortragsveranstaltung.

Bei Dieter Blaut von der Gesellschaft für technische Kunststoffe aus Rheinbach-Flerzheim drehte sich alles um das Thema Verfugung von Pflaster- und Plattenbelägen. Blaut erläuterte in seinem Vortrag die fach- und regelgerechte Verarbeitung von Epoxidharz- und Zementfugenmörtel auf Pflaster- und Plattenbelägen, stellte die aktuellen Regelwerke vor und gab Verarbeitungshinweise sowie Empfehlungen zur Vermeidung von Baumängeln.

Anhand von vielfältig strukturierten Praxistests informierte Jürgen Eppel von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim Ergebnisse zum Thema "Wasserdurchlässige Bauweisen für Geh- und Radwege". In dem gemeinsam mit der Stadt Würzburg durchgeführten Forschungsprojekt werden seit Mai 2009 neun Wegebefestigungen für eine Geh- und Radwegnutzung erprobt und Empfehlungen gegeben, welche Wegebefestigungen sich für Rad- und Fußwege aus der Sicht des Geh- und Fahrkomforts, des technischen Zustands der Wegebefestigungen nach mehreren Nutzungsjahren sowie der Optik eignen. Die Sanierung begrünbarer Flächenbefestigungen war Thema von Thomas Leopoldseder, der ebenfalls aus Bayern angereist war. Er beleuchtete aus betriebswirtschaftlicher und vegetationstechnischer Sicht, inwieweit die zum Teil sehr aufwändigen Sanierungsmethoden für begrünte Flächenbefestigungen sinnvoll und anzuraten sind.

Klaus Körber, ebenfalls von der LWG Veitshöchheim, nahm die Tagungsteilnehmer in seinem mitreißenden Vortrag mit auf eine Reise in die Welt der Clematis. Neben vielen Anregungen zur effektvollen Gestaltung wurden besonders geeignete Arten und -sorten vorgestellt, die sich aufgrund ihrer Unempfindlichkeit gegenüber der Clematiswelke sowie ihrer Reichblütigkeit einer weiteren Verwendung empfehlen.

Die Erhöhung der ökologischen Vielfalt und Ästhetik des öffentlichen Grüns durch Ansaatmischungen, die im Vergleich zu Staudenpflanzungen wesentlich kostengünstiger sind, stand im Fokus des Vortrages "Biologische Vielfalt im Herzen der Landschaftsgestaltung" von Marie Feunteun vom Unternehmen Nova-Flore. Auch Cornelia Pacalaj, Versuchsingenieurin an der LVG in Erfurt ging in ihrem Vortrag "Bunte Aussaaten für Stadt und Land" auf die Verwendung von Ansaatmischungen im urbanen Raum ein.

Möglichkeiten und Grenzen der Verwendung wurden dargestellt sowie Empfehlungen aus gestalterischer und vegetationstechnischer Sicht für den Einsatz von Blumenmischungen im städtischen Raum gegeben. Dr. Gerd Reidenbach, Fachbereichsleiter Garten- und Landschaftsbau an der LVG Erfurt, rundete die Tagung mit seinem Vortrag "Neue Hecken braucht das Land". Neben Anregungen zur Erhöhung der Artenvielfalt in der Heckenverwendung wurden alternative Gehölzarten für den Buchsbaum vorgestellt, dessen Verwendung gegenwärtig durch das Buchsbaumtriebsterben und das Auftreten des Buchsbaumzünslers problematisch ist. Er machte deutlich, dass es aktuell keine universell einsetzbaren Alternativen für den Buchsbaum gibt und daher für jeden Standort eine Einzelfalllösung gefunden werden muss.

md/LVG Erfurt

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