Testpflanzung von Solitärstauden in Neerstedt

Trend zu großen Staudenqualitäten wissenschaftlich untermauert

"Auf die Größe kommt es an." Eine Stauden-Vergleichspflanzung auf dem Betriebsgelände von Schachtschneider Stauden in Neerstedt hat dieses Motto eindrucksvoll bestätigt. Seit Jahren beobachtet das Unternehmen den Trend, dass der Garten- und Landschaftsbau gerne zu größeren Staudenqualitäten im 3-l-Container und zu Solitärgräsern im 3- oder 7,5-l-Container greift. "Mit größeren Pflanzen kann der Landschaftsgärtner einen Wow-Effekt zum Projektabschluss schaffen - vor allem in Privatgärten", erläutert Inhaber Jens Schachtschneider, "doch eine strukturierte Vergleichspflanzung der verschiedenen Staudengrößen inklusive Kosteneinfluss fehlte bislang." Sein Bauchgefühl, dass kräftige Staudenqualitäten einen großen Einfluss auf die Gesamtwirkung des Projektes haben, wollte das Unternehmen endlich untermauern.

Bepflanzungen mit großen und herkömmlichen Stauden verglichen

In einer strukturierten Pflanzung wurden drei Beete miteinander verglichen. Auf jeweils 17 m² Größe realisierte Finn Schachtschneider, der nach dem Gartenbaustudium im elterlichen Betrieb tätig ist, zum einen eine herkömmliche Projektbepflanzung aus 0,5- bis 1-l-Stauden, in einer Anzahl von 100 Stück. Dem gegenüber gestellt wurde in einem zweiten Vergleichsbeet 3-l-Solitärstauden, ebenfalls 100 Stück. Das dritte Beet wurde mit einer reduzierten Anzahl von Stauden (66 Stück) im 3-l-Container bepflanzt. Die gesamte Testpflanzung hatte identische Boden- und Lichtverhältnisse. Diese erfolgte inklusive fotografischer Dokumentation am 20. Mai 2016. Anschließend wurden die Beete wöchentlich erneut fotografiert und festgehalten bis zum 28. August 2016. Auch eine Kostenübersicht wurde je Parzelle erstellt.

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Das Ergebnis der Testreihe lässt sich an den Bildern erkennen: Die herkömmliche Pflanzung aus P 0,5 und P 1 ergibt kein üppiges Staudenbeet, auch nicht im Zeitverlauf bis Ende August. Es ist stets ein größerer, nicht begrünter Flächenanteil zu sehen und nur eine geringe Blattmasse vorhanden. Die Parzelle mit der gleichen Anzahl von Solitärstauden im C3 (100 Stück) vermittelt sofort einen ansprechenden Eindruck, viel Blattmasse und eine gut begrünte Fläche. Das Beet aus einer reduzierten Anzahl, und damit kostengünstigeren Lösung aus Solitärstauden im C3 (66 Stück) ist in der Fern- und Nahwirkung ähnlich der üppigen Pflanzung von 100 Solitärstauden. Auch hier ist der nicht begrünte Anteil gering und die Blattmasse insgesamt hoch. "Wir hatten erwartet, dass sich die Testpflanzungen schneller angleichen und waren erstaunt, wie lange der Vorsprung der Solitärstauden anhält", berichtet Finn Schachtschneider.

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis: Das sparsame Großstauden-Beet

Der Kostenvergleich zeigt, dass das Beet mit 100 Solitärstauden im 3-l-Container 83 Prozent teurer ist, als die herkömmlichen Topfgrößen P 0,5 und P 1. Das dritte Beet mit 66 Pflanzen im 3-l-Container hingegen bringt die Überraschung: Der Kostenvergleich ermittelt Stauden-Mehrkosten von nur 29 Prozent gegenüber der herkömmlichen Größen P 0,5 und P 1, während der Effekt des Beetes in Fern- und Nahwirkung eher der üppigen Staudenpflanzung gleicht. "Das dritte Beet aus einer reduzierten Anzahl von Solitärstauden ist das Beet mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis," fasst Jens Schachtschneider das Ergebnis der Testreihe zusammen "und 29 Prozent Mehrkosten auf den Staudenanteil des Projektes fallen bei den Gesamtkosten kaum noch ins Gewicht."

Wie sollte ein Landschaftsgärtner nun die gesamten Staudenrabatten aus 3-l-Solitärstauden pflanzen? "Für den gewünschten Effekt empfehlen wir einen Mix aus kräftigen Solitärstauden, die als Gerüstbilder sofort attraktive Akzente setzen und Gruppenstauden, die sich auch im 1-l-Topf schnell entfalten. Bei den Bodendeckern wie beispielsweise Geranium x cantabrigiense kann auf den Einsatz von kostengünstigen Qualitäten im P 0,5 zurückgegriffen werden", kommentiert Schachtschneider die Testergebnisse. Anja Grabhorn

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