Junge Landschaft

Und täglich grüßt der Kantenstein …

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112. FOLGE Unsere Serie für den Nachwuchs erläutert das wichtigste GaLaBau-Grundlagenwissen vom Abstecken bis zum Zaunbau: Diesmal geht es um das Thema Weg- und Beetbegrenzungen.

Denkt der stumpfsinnig vor sich hinarbeitende Landschaftsgärtner und scheint dabei andere Alternativen zum Altbewährten zu vergessen. An dieser Stelle sei daran erinnert. Seit Jahrzehnten haben sich Weg- und Beetbegrenzungen aus Metall bewährt. Sie bilden eine vorteilhafte Alternative zu wenig dauerhaften Holzeinfassungen oder aufwändig zu verarbeitenden Rasenkantensteinen.

Das häufig auch als Lenné-Schiene oder Tiergartenband bezeichnete Metallband wird traditionell dort eingesetzt, wo eine saubere und gleichermaßen dezente Einfassung von Wegen, Beeten und Rasenflächen gewünscht wird. Gleichzeitig lässt diese Form der Wege- oder Flächenbegrenzung ein größtmögliches Maß an gestalterischen Spielräumen offen.

Auf dem Markt finden sich viele Produkte von verschiedenen Herstellern - Sachsenband, Tiergartenband, Gartenmetall, um nur einige zu nennen - deren technische Lösungsideen sich in vielem konstruktiven Detail gleichen. Ich möchte hier nur einige wenige vorstellen ohne dabei auf die einen Produzenten in den Vordergrund zu rücken.

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Am Anfang war das Blech…

Beim Einsatz von Metallbändern kommt es genauso wie beim Verbau von anderen Wegebegrenzung auf das exakte Trennen von zwei Flächen unterschiedlicher Funktion und Beschaffenheit an. Die einfachste Art, dies mit einem Metallband zu tun, ist die Variante das Blech einfach in den Boden zu schlagen. So entstand wohl die erste Metallbänderung als Wegbegrenzung. Diese Form ist auch heute noch üblich - siehe Bild "Variante 1".

Sie ist geeignet für den Einsatz im Garten-, Landschafts- und Straßenbau als Wegbegrenzungsband und als einfache Abtrennung von Rasenflächen, Pflaster, Kies, Beete und Bepflanzungen.

Zwei wichtige Vorteile stechen dem versierten Gärtner sofort ins Auge: Die kostengünstigere Montage gegenüber einem Betonkantenstein und die unkomplizierte Verlegung der Bänder als gebogene Form oder im Radius. Als Materialien werden Stahl, Edelstahl, Aluminium, Kunststoff-schwarz (PE-HWU), feuerverzinkter Stahl und wetterfester Baustahl (Corten-Stahl) eingesetzt. Wobei der Trend zum Aluminium tendiert, was gute Gründe hat.

Aluminium verfügt über hervorragende Eigenschaften. Es kann nicht rosten, hat ein wesentlich geringeres Gewicht als Stein oder Stahl und kann in innovativen Formen und Abmessungen angefertigt werden. Gerade das geringe Gewicht bietet einen Vorteil in Anbetracht der Tatsache, dass es immer mehr Kunden gibt, die sich extensive und intensive Dachbegrünungen erstellen lassen.

Die Bänder sind am Markt von verschiedenen Anbietern den Höhen 80, 100, 120, 150, 175, 200, 250 und 300 mm und in einer Dicke von (1*, 2*) 3, 4, 5, 6, 8 und 10 mm erhältlich.

Die Oberfläche kann je nach Materialauswahl feuerverzinkt, walzblank, farb- oder kunststoffbeschichtet sein. Die Montage ist relativ simpel, da die Bänder je nach Bodenbeschaffenheit direkt in die Erde oder mit Betonfundamenten montiert werden können. Dazu sind Anker aus Flachprofil angeschweißt. Das Ende ist mit einer Gabellasche/Steckverbindung/Schraubverbindung ausgebildet. Die Standardlänge von 3 m kann auch auf der Baustelle bei Bedarf abgetrennt werden. Die Schnittkante wird dann mit Zink-Staub-Grund versiegelt.

… und was kam dann?

Der nächste Schritt in der Konstruktionsverbesserung wäre, die Stabilität zu erhöhen. Dafür gibt es konstruktiv eine recht einfache Möglichkeit - das Profilblech! Wie auf dem Bild "Variante 2" dargestellt wird die Festigkeit von Metallbändern dadurch erhöht, wenn man ihrem Querschnitt ein Profil gibt (z. B. Trapezblech). Diese von der Materialstärke eher dünne Variante hat folgende Vorteile:

  • Flexibel und damit leicht zu Ecken, Bögen und Rundungen biegbar
  • Zeitsparende und einfache Verlegung und Verbindung der einzelnen Bahnen
  • Einfaches Kürzen und (bei Aluminium) kein Nachverzinken der Schnittstellen
  • Hohe Stabilität
  • Vereinfachte Randpflege der zu trennenden Flächen wegen weniger Unterwurzelung oder Überwucherung
  • Korrosionsbeständig, recyclebar

Das Einsatzgebiet dieser Begrenzung liegt in erster Linie im Trennen von Vegetationsflächen (Pflanzung/Rasen) oder im Trennen von Vegetationsflächen und einfachen Wegen (Rasen/wassergebundener Decke).

Der nächste Schritt

Um befahrbare Wege und Plätze seitlich mit Metallbändern zu begrenzen, benötigt man eine größere Materialdicke und eine stärkere Profilierung der Bänderung. Auf dem Bild "Variante 3" wird eine Möglichkeit dieser Bauform gezeigt. Dabei ist ersichtlich, dass es bei dieser Bauart auch Erdanker zur Betonfundamentierung geben sollte.

Auch hier ist es möglich diese Bänder mittels Winkel beim Bau einer Dachbegrünung auf dem Beton mit einem Dübelsystem zu verschrauben. Das Einsatzgebiet ist dem des Kantensteins gleichgestellt. Es umfasst Wegbegrenzungen aller Formen von Wegebelägen, Einfassung von Vegetationsflächen, Einfassung von Beeten, Befestigung von Rasengitterplatten, Dachbegrünungen und Treppenbau.

Es wäre doch toll, wenn man diese Art der Randbegrenzung noch mit verschiedenen anderen Funktionen "beauftragen" könnte. Diesen Wunsch kann "Variante 4" erfüllen. Sie besitzt alle Funktionen von "Variante 3" und wurde aber im Oberteil so profiliert, dass die Möglichkeit besteht das Oberteil aufzustecken und somit auszuwechseln.

In der Abbildung sind zum Beispiel Oberteile zu sehen, die

  • einen Gummieinsatz für Sport- und Spielplätze zeigen,
  • eine "normale Kante" zeigen oder
  • die eine Aufnahmemöglichkeit für verschiedene Medien (Wasser, Strom u. Ä.) zeigen.

Fazit

Wegebegrenzungen aus Metall sind eine durchaus sinnvolle Angelegenheit. Sowohl in punkto Nachhaltigkeit (Recycling u. Ä.) als auch in Verarbeitung und Gestaltungswert liegen sie ganz gut im Rennen.

Uwe Bienert


Nächsten Monat lesen Sie:

"Der Nagel zu des Meisters Sarg", (Teil 1).

Quellen:

www.sachsenband.de, www.tiergartenband.de, www.Gartenmetall.de, Lehr-Taschenbuch B.J. Lay, A. Niesel, M. Thieme- Hack Ulmer-Verlag 2013.

 Uwe Bienert
Autor

Landschaftsgärtner-Meister und Ausbilder

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