39 Gartenpläne: Ungewöhnliche Gärten für ein gewöhnliches Haus

Das Haus und der Garten sind Grundsteine unserer urbanisierten Landschaft und prägen unsere alltägliche Umwelt. Jedoch stellen Individualisierungstendenzen, Extremwetterereignisse, Digitalisierungs- und Privatisierungsprozesse die zeitgenössische Freiraumplanung vor große Herausforderungen. Vielerorts dominieren in den Privatgärten eine von Baumarktsortimenten geprägte Uniformität, verursacht durch einen schleichenden Verlust grundlegender Gestaltungsprinzipien und Pflanzenfachwissens in den vergangenen Jahrzehnten.

Der dänische Landschaftsarchitekt Carl Theodor Sørensen skizzierte und realisierte bereits Mitte des 20. Jahrhunderts alternative Entwurfskonzepte, die ihn zu einer landschaftsarchitektonischen Ikone der Moderne macht. Er erkundete das vielschichtige Potenzial des gewöhnlichen Kleingartens und entwickelte mithilfe des einfachen wie effektiven Instruments des Variantenstudiums 39 Gärten derselben Fläche. Daraus entstand ein eindrückliches konzeptionelles Grundlagenwerk für Fachkräfte, Studierende und Gartenliebhaber.

Sørensens "39 Gartenpläne" haben auch Prof. Günther Vogt in seiner gestalterischen Haltung und praktischen Tätigkeit bis heute beschäftigt. Die Publikation, die 1979 auf Deutsch erschien, ist seit Langem vergriffen und wurde bisher nie aktualisiert. Nach fast 50 Jahren wird die deutsche Fassung nun neu aufgelegt und kontextualisiert, indem Sørensens Ansätze durch präzise entwurfsstrategische Annotationen von Vogt erweitert werden. Überblicksartige Auszüge aus Sørensens umfangreichem OEuvre und eine Biografie mit Bezug auf seine weitreichenden professionellen Einflüsse vermitteln die Relevanz des dänischen Landschaftsarchitekten gerade auch im deutschsprachigen Raum und für den zeitgenössischen Stadtlandschaftsdiskurs.

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