Ökonomisch betrachtet

Unklare Verhältnisse

von:

"Im Vergleich zu allen anderen geht es uns doch verhältnismäßig gut", so die Meinung der zufriedenen Biedermeier, die sich in der Welt und im Allgemeinen auskennen. Wer sich dieser Meinung anschließt, der hat eine unscharfe Sicht auf die Realität in unserem Land. Oder vergleicht Industrieländer mit Entwicklungsländern. Bitte einmal genau hinsehen. Auch die schönste und fröhlichste aller Strategien hat eine Grenze. Schluss mit der Pipi-Langstrumpf-Strategie "ich mache meine Welt, wie sie mir gefällt". Wer sind denn die anderen, denen es offensichtlich schlechter geht? Die Mitarbeiter in der Automobilindustrie im Vergleich zu uns Landschaftsgärtnern? Sind es vielleicht Beamte, von denen wir im Zusammenhang mit ihrer Altersversorgung nur von bester Versorgung hören, aber die im Beruf, besonders im Lehrberuf ganz furchtbar leiden müssen? Sind es die Frührentner, die zu viel freie Zeit haben? Orientieren wir uns global in Europa? Im Vergleich zu Great Britain Brexitland oder den USA? Vor 160 Tagen hat der Souverän gewählt und zwar so, dass nicht regiert werden konnte. Was ist daran verhältnismäßig gut? Die 709 Parlamentarier haben sich in den vergangenen Wochen ihre Gedanken um die Zukunft des Landes gemacht und jeder Fünfte ist einer mehr oder minder lukrativen Nebenbeschäftigung nachgegangen.

Man verdient sich etwas dazu, das ist erlaubt, solange das Mandat im Mittelpunkt steht. Das Zubrot liegt so zwischen 136000 und 241000 Euro, genauer lässt sich das nicht sagen, weil Abgeordnete die genauen Beträge nicht angeben müssen. Warum nicht, wissen wir nicht. Wir sitzen alle im gleichen Boot. Einige auf dem Deck im Liegestuhl in der Sonne und die anderen unter Deck und rudern. Obwohl es uns in unserem Land verhältnismäßig gut geht, reden unsere Politiker ständig von Erneuerung. Warum tun sie das, wenn es doch gut läuft? Die Versäumnisse der Vergangenheit holen uns ein. Laut ADAC gibt es einen gigantischen Investitionsstau in der Infrastruktur. Im Köln-Bonner-Raum sinken die Produktivstunden im GaLaBau, weil die Mitarbeiter im Stau stehen. Mit den Diesel-Diskussionen werden die eigentlichen Probleme überlagert. Der Ausbau der digitalen Netze wird zum wiederholten Male auf die Regierungsagenda geholt. Vielen Unternehmern steht laut Jürgen Trittin der Vermögens-Striptease im Alter bevor. Vielleicht macht es Sinn, auch diese Stimmen zu hören: "Alle sind unzufrieden, aber keiner sagt was!".

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 Lothar Johanning
Autor

Unternehmensberater

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