Interview mit Ursula Heinen-Esser und Dr. Robert Kloos

"Unser Verbandsklima ist ein Schatz, den man bewahren muss"

BGL-Hauptgeschäftsführerin Ursula Heinen-Esser wechselt zur neugegründeten Bundesgesellschaft für Endlagerung und der langjährige Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium Dr. Robert Kloos tritt ihre Nachfolge an. In diesem Monat werden die Geschäfte übergeben. Die Neue Landschaft sprach mit beiden in Bad Honnef. Das Gespräch führte Christian Münter.

Man hört, Ihre neue berufliche Aufgabe gleiche einem Angebot, das man nicht ablehnen kann. Was macht sie so besonders?

Heinen-Esser: Die Endlagersuche ist ein ausgesprochen spannendes und wichtiges Themengebiet, mit dem ich mich schon seit vielen Jahren beschäftige. Die Bundesumweltministerin hat mir dann die Geschäftsführung eines neuen Unternehmens übertragen, das die Endlagersuche vorantreiben und die bestehenden Endlagerprojekte begleiten soll. Zunächst habe ich gezögert, weil ich mich dem GaLaBau sehr verbunden fühle. Letztlich habe ich mir aber gesagt: Das ist eine Jahrtausendaufgabe, der ich mich gerne stellen möchte.

Sie haben dem BGL ein deutlich politisches Gewicht gegeben. Was waren aus Ihrer Sicht die wichtigsten Stationen der letzten zwei Jahre?

Heinen-Esser: Am wichtigsten war, dass wir der parlamentarischen Arbeit einen neuen Ansatz gegeben haben. Zusammen mit befreundeten Verbänden, wie dem Bund Deutscher Baumschulen (BdB) und dem Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (BdLA), hat der BGL gemeinsame Frühstücks- und Dinnertermine für die Bundestagsabgeordneten organisiert. Diese Treffen waren stets äußerst gut besucht. Wir haben mit den Abgeordneten dort immer spezielle Themen diskutiert, wie etwa den Weißbuchprozess oder zu Klimathemen wie Starkregenereignissen oder Wärmeinseln in der Stadt. Gerade weil es so praktische Themen waren, hatten wir eine hervorragende Resonanz.

Das zweite Thema, das wir in den vergangenen zwei Jahren aktiv vorangetrieben haben, ist die Kampagne Urbanes Grün mit der Road-Show, die durch zwölf Landesverbände gegangen ist. An der Show haben sehr viele Bürger und auch Politiker - von der Bundesumweltministerin bis hin zum Oberbürgermeister von Essen - teilgenommen. Auch das Medienecho war hervorragend. Wir haben dort erfolgreich für unsere Branche sowie ihre politischen Themen geworben. Ende Oktober werden wir gemeinsam ein Büro in Berlin eröffnen - das markiert dann meinen Abschied vom Verband.

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Worauf sollte der BGL aus Ihrer Sicht in der Zukunft achten? Was ist Ihr Vermächtnis an den Verband?

Heinen-Esser: Der BGL ist insgesamt sehr gut aufgestellt und war das auch schon, als ich ihn übernommen habe. Wir haben sehr engagierte Unternehmer im Verband, die aktiv mithelfen, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene die Themen des GaLaBau in den politischen Raum zu tragen. Dieses engagierte Verbandsklima ist ein Schatz, den man hüten und bewahren muss. Unternehmer können das eine oder andere Thema nachdrücklicher kommunizieren als eine angestellte Geschäftsführerin. Persönlich finde ich es besonders wichtig, die Kampagne Urbanes Grün fortzusetzen. Öffentliches Grün ist nämlich nicht nur ein Wohlfühlthema, sondern durchaus ein hartes Thema, wenn wir es unter dem Aspekt Klimaschutz betrachten.

Agrarressort zugeordnet. Viele seiner Probleme werden Ihnen da Herr Dr. Kloos, der GaLaBau als Branche ist dem vermutlich vertraut sein.

Dr. Kloos: Ja, der GaLaBau ist mir vertraut. Aus meiner Sicht gibt in der Branche allerdings keine politischen Probleme, sondern nur die von Frau Heinen-Esser beschriebenen Herausforderungen. Beim Weißbuch "Grün in die Stadt" haben das Bundesumwelt- und Bauministerium und das Bundeslandwirtschaftsministerium bereits gute Zusammenarbeit gepflegt. Ich bin guter Dinge bin, was meine neue Arbeit als Hauptgeschäftsführer des BGL betrifft für die Zusammenarbeit mit allen politisch Verantwortlichen in Bund und Ländern.

Welche Schwerpunkte werden Sie als Hauptgeschäftsführer des BGL ab November 2016 setzen?

Dr. Kloos: Zum Einen geht es darum, die erfolgreiche Image- und PR-Kampagne fortzuführen, mit der wir den Menschen klarmachen, wie schön private Gärten sind, welch hohen Lebenswert sie haben und wie viel Lebensqualität es hat, sich im eigenen Garten aufzuhalten. Weiterhin wollen wir durch das Thema urbanes Grün die Klimaschutzherausforderungen in unseren Städten bewältigen. Ein wichtiges Ziel ist es dabei, dass die Bundesregierung das Weißbuch noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet. Auch das Thema Biodiversität steht weit oben auf unserer Agenda. Im Garten- und Landschaftsbau können wir einen wichtigen Beitrag dazu leisten, seltene und vom Aussterben bedrohte Pflanzenarten zu erhalten. Denn der GaLaBau hat ein großes Leistungsspektrum sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Außerdem streben wir eine noch engere Zusammenarbeit mit den anderen grünen Verbänden an, um die gesamte Gartenbau-Branche stärker im politischen Feld zu verankern.

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