Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.)

Urbane Grüne Infrastruktur

Nach dem Erscheinen des Weißbuches "Grün in der Stadt - für eine lebenswerte Zukunft" warten viele Stadtakteure auf die nächsten Schritte. Jetzt legt das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit der 30-seitigen Broschüre "Urbane Grüne Infrastruktur - Hinweise für die kommunale Praxis" vor und will diese als Grundlage für attraktive und zukunftsfähige Städte verstanden wissen. Mitgetragen wird diese Broschüre unter anderem von der GALK, dem BDLA sowie von Naturschutzverbänden. Nicht beteiligt an ihrer Entstehung waren offensichtlich Behörden, Berufsverbände oder die freie Wirtschaft, die sich operativ mit dem Bau oder der verantwortungsvollen praktischen Unterhaltung der urbanen Grünanlagen beschäftigen und einen bedeutsamen Wirtschaftsfaktor darstellen.

In guten Abbildungen und ergänzt durch Praxisbeispiele wird auf der Ebene der Planung dem Leser vermittelt, wie eine grüne Infrastruktur integriert gedacht werden muss. Dies trifft sowohl für naturnah geprägte als auch für kulturell geprägte Freiräume zu. Der Vernetzung grauer mit blauer und grüner Infrastruktur kommt dabei eine besondere Bedeutung bei, zum Beispiel bei der Neugewinnung von Grünflächen durch Entsiegelungen oder im Umgang mit den Folgen des Klimawandels. Betont wird auch eine Stärkung der Baukultur mit dem Ziel, qualitätsvolle urbane Grün- und Freiräume zu erhalten, zu planen und zu entwickeln, um Identität zu stiften, das kulturelle Erbe zu bewahren und neue Gestaltungsformen zu entwickeln. Mit der Bevölkerungsentwicklung wird als Folge der Bedarf an Ressourcen wie Wasser, Energie und Nahrungsmitteln in Städten deutlich zunehmen, so dass dem verantwortungsvollen, nachhaltigen Umgang mit Ressourcen daher eine besondere Bedeutung zukommt. Hierzu zählen auch der individuelle Erhalt und die Erhöhung der Biodiversität. In der Broschüre wird daher nachdrücklich betont, dass die Gestaltung ressourceneffizienter Siedlungs- und Bebauungsstrukturen sowie geschlossene Stoffkreisläufe und reduzierte Ressourceninputs eine immer größere Rolle spielen werden.

Insgesamt veranschaulicht die vorgelegte Broschüre in gut verständlicher Form die komplexen Zusammenhänge und Herausforderungen der künftigen Stadtentwicklung. Sie wird den Diskussionsprozess um die notwendigen Schritte im Rahmen des Weißbuchprozesses "Stadtgrün" weiter beflügeln. Landschaftsgärtner, Baumpfleger und Gutachter sollten sich hieran kreativ beteiligen.

Prof. Dr. habil. Hartmut Balder

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