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Vermögensunterschiede in Deutschland haben sich verkleinert

Studien zu Verbrauchern
Der sogenannte Gini-Koeffizient für Deutschland ist innerhalb von 15 Jahren gesunken. Die Tendenz weist danach auf eine Angleichung der Nettovermögen privater Haushalte. Grafik: © 2019 IW Medien/iwd

Das Gefälle zwischen Arm und Reich in Deutschland wird immer größer, so die Auffassung vieler Bundesbürger. Die Zahlen sprechen aber eine ganz andere Sprache: In den vergangenen Jahren haben sich die Vermögensunterschiede eher verkleinert als vergrößert.

Rund 64 Prozent der Deutschen waren im Jahr 2016 noch davon überzeugt, dass die Vermögensunterschiede in Deutschland immer größer würden. Auch in der Politik ist die These einer steigenden Vermögensungleichheit populär. Deshalb werden immer wieder Rufe nach einer Wiedereinführung der Vermögenssteuer laut - wie zuletzt vom neu gewählten SPD-Spitzenduo, Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans.

Wahrnehmung und Wirklichkeit klaffen bei diesem Thema jedoch weit auseinander. Das zeigen unter anderem die jüngsten Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), welches seit 2002 alle fünf Jahre die Vermögensverhältnisse privater Haushalte erfasst und dabei sowohl Finanzvermögen wie Bankguthaben und Aktien als auch Sachvermögen wie den Wert des Eigenheims berücksichtigt. Zieht man davon die Schulden ab, erhält man das Nettovermögen eines Haushalts.

Wie dieses Nettovermögen in Deutschland verteilt ist, beziffert der sogenannte Gini-Koeffizient: Ein Wert von 0 bedeutet, dass alle Haushalte das gleiche Nettovermögen besitzen. Umso näher der Wert zur 1 geht, desto höher ist die Ungleichheit. Die Zahlen sprechen für sich: Der Gini-Koeffizient der Nettovermögen der Haushalte in Deutschland ist von 2002 bis 2017 um gut 0,02 auf 0,73 Punkte gesunken - die Vermögensunterschiede haben sich also eher verkleinert als vergrößert. Zu diesem Ergebnis kommen bei allen statistischen Unsicherheiten auch andere Untersuchungen, die teils abweichende Datenquellen ausgewertet haben oder die eine individuelle Nettovermögensverteilung betrachten.

Zwar erreicht der Gini-Koeffizient der Vermögen in Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor einen recht hohen Wert. Das liegt aber unter anderem an der umfassenden sozialen Absicherung der Bundes-bürger - diese haben deshalb geringere Anreize, für schlechte Zeiten Vermögen anzusparen. Zudem reduzieren die zur Finanzierung erforderlichen Abgaben vor allem für Geringverdiener den Spielraum, selbst zusätzlich vorzusorgen. iwd

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