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Vertikalbegrünung im Innenraum steigert Wohlbefinden

Die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau (FLL) hat im Februar eine Fachtagung zum Thema "Vertikalbegrünungen im Innenraum von Gebäuden" im Bildungszentrum Gartenbau in Essen veranstaltet. Ziel der Tagung war es, im Rahmen der Überarbeitung der FLL- Innenraumbegrünungsrichtlinien, Ausgabe 2011, möglichst konkrete Erfahrungswerte aus der Praxis zu bau- und vegetationstechnischen Parametern für die Planung, Bau und Instandhaltung zu gewinnen. Die Plattform zum theoretischen und praktischen Fachaustausch in Sachen Vertikalbegrünung nutzten 85 Teilnehmer.

Zusätzlich zu den theoretisches Wissen vermittelnden Vorträgen fand eine praxisorientierte Ausstellung von verschiedenen Vertikalbegrünungs-Systemen statt. Unter anderem gab Carsten Stakalies, Green Office Rhein-Ruhr in Neuss, einen allgemeinen Überblick zu derzeit marktbekannten Vertikalbegrünungs-Systemen. Stakalies erläuterte die fachlich sinnvolle Systematisierung in Kletter-, Regal-, Modular- und Planarsysteme. Prof. Dr. Manfred Köhler von der Hochschule Neubrandenburg griff in seinem Vortrag aktuelle Forschungen sowie Entscheidungskriterien auf, die für eine Verwendung von vertikalen Begrünungen in Gebäuden sprechen. Insbesondere veranschaulichte er den Zusammenhang von Kosten und Funktionen. Köhler forderte mehr konkrete Investitionen: "Je mehr Projekte realisiert werden, desto größer wird das Angebot an Firmen und Detaillösungen." Köhler zufolge sei etwa eine Optimierung der Pflanzenauswahl möglich.

"Arbeiten sie möglichst mit fachlich qualifizierten Personen zusammen, sonst können die gesamte Bauweise und damit wir alle in Misskredit kommen", mahnte Gerhard Zemp von der aplantis AG aus dem schweizerischen Bern. Er hob insbesondere das Thema Nachhaltigkeit und die Etablierung eines Qualitätsmanagements hervor. Zusätzlich regte er eine aktive Ausbildung beziehungsweise Weiterbildung der Mitarbeiter im Fachbetrieb an. Das Thema Beleuchtung unter gestalterisch-ästhetischen Gesichtspunkten thematisierte Andrea Nusser von Andrea Nusser ligthing & interior design, Geisenheim. Allgemein umriss sie wesentliche Grundlagen der Lichttechnik (LED) und berichtete von wichtigen planerischen Parametern, wie zum Beispiel Lichtfarben, Dreidimensionalität, Blendungsbegrenzung, Reduzierung des Lichtniveaus, Nachhaltigkeitsaspekte sowie einer zeitlichen Regelung der jeweils verwendeten Beleuchtung.

Prof. Dr. med. Volker Mersch-Sundermann, Ordinarius für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene an der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, erläuterte in seinem Vortrag, der durch den Fachverband Raumbegrünung und Hydrokultur (FVRH) im Zentralverband Gartenbau unterstützt wurde, wie intensive Begrünungen im Innenraum das Wohlbefinden steigern können, etwa die relative Luftfeuchte im Innenraum erhöhen, Schadstoffe adsorbieren, die CO²-Konzentration senken und zur Reduktion von Stäuben und Partikeln beitragen. Auch häufige gesundheitliche Probleme im Innenraum, wie Allergien und umweltmedizinische Syndrome ließen sich minimieren. Mersch-Sundermann betonte die Notwendigkeit zur Einbindung von fachlich qualifiziertem Personal bei Planung, Bau und Instandhaltung von (Vertikal-)Begrünungen im Innenraum von Gebäuden. Umfangreiche Begrünungen setzen aus seiner Sicht ein großes Know-how voraus, um erwünschte Einflüsse herzustellen und unerwünschte zu vermeiden.

FLL/globa

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