Unternehmensführung

Vertrauen zu Zugewanderten wirkt sich auf Jobchancen aus

Zuwanderung Ausbildung und Beruf
Eurobarometer-Umfragen in Deutschland zwischen 1976 und 1997, Wahlumfrage European Election, Survey 2004. Grafik: IAB

Das Vertrauen, das Deutsche zu Zuwanderern aus anderen Ländern haben, wirkt sich stark auf deren Chancen aus, eine Stelle zu finden. Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg zeigt: Würde der Anteil der Deutschen, die Menschen aus Polen Vertrauen entgegenbringen, von 21 auf 69 Prozent steigen, würde das die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit dieser Gruppe von sechs auf drei Monate verkürzen.

Das Vertrauen, das Deutsche Menschen entgegenbringen, die aus anderen Ländern stammen, unterscheidet sich stark nach dem Herkunftsland. Während 69 Prozent der Befragten Menschen aus den Niederlanden als "vertrauenswürdig" einstuften, lag der entsprechende Wert für Menschen aus Polen nur bei 21 Prozent. Gleichzeitig zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Bundesländern, wenn man Deutsche befragt, wieviel Vertrauen sie zu Menschen aus anderen Staaten haben. Beispielsweise äußern 42 Prozent der befragten Deutschen in Berlin Vertrauen zu Personen aus der Türkei, in Hessen waren es lediglich 27 Prozent.

Die Analyse beschränkt sich auf Westdeutschland und Berlin, weil für Ostdeutschland keine ausreichenden Daten vorliegen. Diese Unterschiede zwischen den Bundesländern nutzten die Forscher, um den Effekt zu bestimmen, den das Vertrauen in Menschen aus verschiedenen Ländern auf die Übergangswahrscheinlichkeit aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung hat. Dabei wird deutlich: Wenn der Anteil der Deutschen, der der jeweiligen Migrationsgruppe Vertrauen entgegenbringt, um einen Prozentpunkt höher ausfällt, geht dies mit einer um 1,04 Prozent kürzeren Dauer des Übergangs aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung einher.

Zugewanderte aus Ländern, deren Bürgern weniger Vertrauen entgegengebracht wird, berichten auch häufiger, dass sie aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt werden. Keinen Zusammenhang gibt es dagegen zwischen den Entlassungsrisiken und dem Vertrauen, das die Bevölkerung Menschen aus anderen Ländern entgegenbringt. Wenn Personen erst einmal beschäftigt sind, lassen sich Arbeitsproduktivität und andere Eigenschaften unmittelbar beobachten, so dass Vorurteile weniger oder gar nicht zum Tragen kommen, erklärt IAB-Forscher Sekou Keita. IAB

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