Pflanzenverwendung: New German Gardening

Viele Gelbe Sonnenhüte

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'Goldsturm' nannte der berühmte Staudenzüchter Karl Foerster bereits vor über siebzig Jahren eine Unterart des nordamerikanischen Sonnenhutes, sofort erkennend welch ein Potenzial in dieser Staude steckt. Mit diesem trefflichen Sortennamen wurde die Wildart Rudbeckia fulgida var. sullivantii ein Verkaufsrenner, der das Sortiment sommerblühender Prachtstauden in punkto Beliebtheit bis heute mit anführt. Erstaunlich, denn kaum sonst eine Pflanze konnte alle geschmacklichen Moden der letzten Jahrzehnte so unbeschadet überstehen. Doch nicht so erstaunlich, denn solch einen Knaller gibt es eben nur selten.

Stets gesund und wüchsig, besticht diese "Langspielplatte" mit leuchtendem Goldgelb und ihren charakteristischen dunkelbraunen Blütenkörbchen in der Blütenmitte, ebenso durch jährlich lange Blütezeit wie eine hohe Lebensdauer. Schon von weitem fallen sie mit ihrem optimistisch sommerlichen Eindruck ins Auge. Nach Möglichkeit in größeren Gruppen verwendet vereinigen sich die ungezählten Blütenstiele zu einem wahrlich stürmischen Farbenfest.

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Der aktuelle Trend Stauden zu pflegereduzierten Pflanzengemeinschaften zusammen zu stellen, die kaum bewässert werden, führt Rudbeckia 'Goldsturm' in trockenen Perioden allerdings an seine Grenzen. Mit Trockenheit kommt die aus Quellfluren und Flussufersümpfen stammende Staude weniger gut zurecht. Die bessere Alternative für mäßig trockene Böden sind die beiden ähnlichen Unterarten Rudbeckia fulgida var. deamii mit behaartem, sonst der 'Goldsturm' ähnelndem Laub, sowie die dritte Schwester, Rudbeckia fulgida var. speciosa mit schmalem Laub. Beide sind auch für schwierigere Bedingungen, ohne Bewässerung, zu haben. Ihre Blütenpracht ist ebenso üppig, wenngleich beider Wuchshöhe mit rund 70 cm ein wenig höher zu bemessen ist und beide gegenüber der 'Goldsturm' einen Schuss mehr Wildcharakter zeigen. Dieser bezieht sich nicht auf ihr Verhalten, keine Wuchergefahr, sondern auf das Erscheinungsbild, etwas schmalere Blüten auf behaarten, stärker verzweigten Stängeln und eben ein wenig höher. Ideale Pflanzen, um sie zusammen mit Gräsern und anderen Präriestauden zu wiesenartigen Kompositionen zu verflechten.

Noch etwas mehr in die Höhe orientiert sich der Schwachfilzige Sonnenhut Rudbeckia subtomentosa. Unter 120 cm macht er es nicht, interessant neben seiner Robustheit ist der feine Anisduft des Laubes, welches nach dem ersten Spätherbstfrost zu einem auffälligen Vanilleton wechselt und der Nase dann das endgültige Sommerende verkündet. Bis dahin aber hat er reichlich lange mit den erstgenannten Arten um die Wette geblüht und die braunen Samenstände aller Arten zieren als wichtige Strukturen noch den frühwinterlichen Staudengarten. Besonders attraktiv ist die neuere Sorte Rudbeckia subtomentosa 'Henry Eilers', ein Naturfindling mit gerollten Blütenblättern, welche der ausgesprochen lange blühenden Pflanze zwischen Juli und September ein sehr apartes Aussehen verleihen.

 Till Hofmann
Autor

Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof

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