Von Wurmb fordert vom Bund mehr Einsatz für das Stadtgrün

Bundesregierung und -ministerien
BGL-Präsident Lutze von Wurmb forderte auf dem Verbandskongress massive Investitionen in die grüne und blaue Infrastruktur der deutschen Städte. Foto: Paul-Philipp Braun/BGL

Eine Woche vor der Bundestagswahl hat der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) die Bundespolitik angemahnt, mehr für das Stadtgrün zu tun. Auf dem 14. BGL-Verbandskongress in Erfurt forderte Präsident Lutze von Wurmb, "mehr Einsatz für den Klimaschutz und die Artenvielfalt, für mehr Grün in der Stadt". Auf der Veranstaltung wurde der Präsident in seinem Amt bestätigt und zwei neue Mitglieder in das Präsidium gewählt.

"Wir fordern mehr öffentliche, grüne Investitionen für das Überleben unserer Gesellschaft, für die Bewältigung der Klimafolgen, die uns ja erst vor wenigen Wochen mit der Hochwasserkatastophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen schmerzlich vor Augen geführt hat, wo wir heute stehen", sagte von Wurmb. Die Politik müsse in der Stadtentwicklung nicht nur umdenken, sondern vor allem schnell handeln.

Die bisherige Förderpolitik des Bundes habe zwar wichtige Impulse für Grün in den Städten gesetzt, doch reiche das nicht, so der Präsident. Wenn Deutschland in Zukunft noch Städte haben wolle, in denen sich Menschen wohlfühlen könnten, dann müsse "massiv in die grüne und blaue Infrastruktur investiert werden, dann brauchen wir die grüne Schwammstadt".

Bund und Länder müssten die Kommunen mehr unterstützen, "und zwar nicht tröpfchenweise, sondern mit einem Förderprogramm zur Anpassung der Strukturen an den Klimawandel, flächendecken und langfristig. Von Wurmb erinnerte an die BGL-Forderung zur Bundestagswahl, dafür eine "grüne Milliarde" zur Verfügung zu stellen. Der Präsident plädierte zudem für weniger staatliche Bürokratie und Vorgaben, die die eigentliche Arbeit kleiner und mittlerer Unternehmen behinderten: "Für neue Regelungen - egal ob aus Brüssel oder aus Berlin - fordern wir einen konsequenten KMU-Test."

Katrin Göring-Eckardt, Bundestags-Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/ Die Grünen, forderte vor den rund 200 GaLaBau-Unternehmern, dass die nächste Bundesregierung eine Klimaregierung werden müsse. Nach den Förderprogrammen zur Anpassung der Innenstädte an den Klimawandel, sei jetzt ein neues großes Programm zur Bewältigung des Klimawandels notwendig. Kurzfristig müsse es dazu einen Notfallfonds geben.

Die grüne Fraktionschefin sprach sich für kühlendes Stadtgrün und Schwammstädte aus. Dafür würden Grünanlagen mit hoher Aufenthaltsqualität gebraucht. Sie seien zugleich natürliche CO2-Senken. Grüne Dächer und Mulden sollten als Wasserspeicher dienen. Allein Solaranlagen auf den Dächern reichten nicht aus. Sie lobte die "essbare Stadt" und urbane Gärten. Göring-Eckardt sprach sich erneut für den im vergangenen Jahr von den Grünen präsentierten Vorschlag für ein 800 Millionen Euro schweres Förderprogramm "Grüne Freiräume und Wasser für coole Städte" aus, das die Städtebauförderung ergänzen soll. Es komme darauf an, in der Stadtplanung die doppelte Innenentwicklung durchzusetzen.

Im internen Teil des Verbandskongresses wurde Lutze von Wurmb auf weitere zwei Jahre zum Präsidenten gewählt. Pia Präger folgt auf Joachim Eichner (beide Bayern) und Thomas Büchner (Hessen-Thüringen) auf Gerald Jungjohann (Mecklenburg-Vorpommern). Mit der BGL-Ehrennadel für langjähriges, ehrenamtliches Engagement wurden der frühere BGL-Präsidenten August Forster sowie die ehemaligen Vize-Präsidenten Erich Hiller, Carsten Henselek und Eiko Leitsch ausgezeichnet. cm

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