Ökonomisch betrachtet

Was ist hier los?

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Manchmal braucht es nur den richtigen Moment und die richtigen Worte, um nachhaltig für einen besonderen Eindruck zu sorgen. Die "Beinahe-Ministerin", gemeint ist Dorothee Bär, die erste Staatsministerin im Kanzleramt für Digitalisierung, spricht im öffentlich rechtlichen Fernsehen aus, was keiner für möglich hält: Wir werden bald mit Flugtaxis über die im Stau stehenden übrigen Verkehrsteilnehmer, die noch altbacken in ihren luftverpestenden Dieselautos sitzen, einfach so hinwegfliegen. Diese Message (hört sich einfach sachkundiger an als Botschaft) kommt nicht etwa direkt aus dem Ministerium, sie wurde auch nicht in einem Brainstorming von Beratern oder Experten in einem harten Night-Meeting erarbeitet. Nein, sie kommt vermutlich direkt von Frank Thelen, dem Primus inter Pares in der Höhle der Löwen. So weit, so gut - auch Schelme haben manchmal böse Gedanken. Natürlich wäre es wunderbar, über alles hinzufliegen. Aber die Realität holt uns schnell ein. Noch fliegen wir nicht, sondern wir stehen im Stau.

Und infolge der Aussperrung von Dieselfahrzeugen, die nicht die Abgasnorm 6 erfüllen, steht die Auftragsbearbeitung im GaLaBau. Die Liste der Städte in Deutschland mit Fahrverbot wird jeden Tag länger. Stuttgart, Kiel, Darmstadt, Mainz, Aachen, Frankfurt, Berlin, Bonn, Reutlingen, Görlitz, Hagen, um nur einige zu nennen. Essen und Gelsenkirchen gehören auch dazu. In Essen sind 18 Stadtteile betroffen und es ist beabsichtigt, sogar die Autobahn A40 zu sperren. Das Problem wäre lösbar, wenn es ausreichend neue Transporter im Ruhrgebiet zu kaufen gäbe. Aber alle namhaften Hersteller haben in der Region erhebliche Lieferschwierigkeiten. Wie sollen die Landschaftsgärtner an ihre Arbeitsgebiete und Auftraggeber kommen? Nachrüsten mit Adblue-Harnstofflösung? Neue Katalysatoren verbauen? Fehlanzeige! Auf Nachfrage in einer namhaften Daimler-Benz-Niederlassung hieß es im O-Ton: "das ist Sache der Zulieferer!" Meine Güte, wäre das schön, könnten wir uns doch auch im GaLaBau auf eine solche Argumentation zurückziehen, wenn unsere technischen Einbauten in den Gärten und Anlagen nicht funktionieren.

Gutachter und Rechtsanwälte würden sich wundern, wenn wir durch einfachen Rückgriff auf einzelne Lieferanten von Bauteilen und Ausstattung aus der Haftung freigestellt wären. Wir brauchen im GaLaBau einfach bessere Geschäftsbedingungen, die uns schützen und nicht den Kunden. Aber eine Frage bleibt zum Schluss: Welchen Einfluss hat der Verkauf der "alten" Diesel-Autos ins Ausland auf die CO²-Konzentration im Weltklima? Fegen wir hier in deutscher Reinlichkeit den Dreck zum Nachbarn? Ist das spießig oder global?

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 Lothar Johanning
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