Grünbau:Talks auf der Grünbau Berlin 2016

Was sind die Zukunftsaufgaben der grünen Stadtentwicklung?

Die Zukunftsaufgabe grüne Stadtentwicklung stand im Mittelpunkt der Grünbau:Talks auf der Grünbau Berlin, einem Segment der Fachmesse bautec 2016. Rund 100 Wissenschaftler, Landschaftsgärtner und -architekten, Umweltexperten sowie Vertreter von Kommunen und Gebietskörperschaften waren gekommen, um über das richtige Verhältnis von Innenverdichtung und Freiraumsicherung zu diskutieren.

Grün auf die politische Agenda gesetzt

Prof. Dr. Hagen Eyink vom Bundesumwelt- und Bauministerium erläuterte die Bemühungen seines Hauses, das "Grün in der Stadtentwicklung prominent auf die politische Agenda zu setzen". Dabei helfe die ressortübergreifende Zusammenarbeit mit fünf Ministerien und deren Ämtern. Nach dem im Juni vergangenen Jahres vorgestellten Grünbuch "Grün in der Stadt" werde es im kommenden Frühjahr ein Weißbuch geben. Während das Grünbuch vor allem der Bestandsaufnahme diente, wird das nachfolgende Weißbuch konkrete Handlungsempfehlungen und Möglichkeiten der Umsetzung aufzeigen. Neben den sechs Ministerien würden daran auch Länder, Kommunen und Verbände beteiligt. Auch die Öffentlichkeit soll dazu gehört werden.

Schon seit geraumer Zeit gebe es in der Ressortforschung und im Experimentellen Städte- und Wohnungsbau einen Forschungsschwerpunkt für das Grün in der Stadt, sagte Eyink: "Zudem werden auch bestehende Programme daraufhin geprüft, wo es konkrete Ansatzpunkte für eine Stärkung des Stadtgrüns in der integrierten und nachhaltigen Stadtentwicklung gibt, um die Wertschätzung und Finanzierung von Stadtgrün zu verbessern."

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Stadtgrün leidet unter dem Klimawandel

Der EU-Beauftragte des Regionalverbands Ruhr (RVR), Michael Schwarze-Rodrian, stellte in seinem Vortrag das von der Europäischen Kommission im Mai 2013 herausgegebene Konzept "Grüne Infrastruktur - Aufwertung des europäischen Naturkapitals" vor: "Die Leistungen der Natur sind eben nicht nur im ökologischen Sinne, sondern auch für viele ökonomische, kulturelle und soziale Felder ausgesprochen wichtig und werthaltig." In einem zweiten Teil seines Vortrages beleuchtete der EU-Beauftragte die besondere Entwicklung des Ruhrgebiets. Seit mehr als 25 Jahren werde dort der Wandel einer ehemaligen Industrieregion mit zweifelhaftem Umweltstatus in eine Region mit hoher Lebensqualität und attraktiven Stadtlandschaften gestaltet. "Nachhaltige und grüne Lösungen werden dabei als integrierte Bestandteile der Standort- und Stadtentwicklung verstanden und umgesetzt."

Prof. Dr. Hartmut Balder von der Berliner Beuth Hochschule erläuterte aus wissenschaftlicher Sicht relevante Entwicklungen zum Stadtgrün im Klimawandel. Ohnehin seien urbane Grünflächen als Extremstandorte zu bezeichnen, dies werde jedoch durch die sich abzeichnenden Veränderungen des Stadtklimas noch verstärkt. Die Stressbelastung von Straßenbäumen zeige sich zum Beispiel in zunehmenden Hitze-, Strahlungs- Trocken-, Frost- und Windschäden, so Balder. "Dazu kommen in jüngster Zeit zunehmende Probleme mit neuen Krankheiten und Schädlingen", so Balder, "zumal dagegen bislang keine effizienten Bekämpfungsmaßnahmen zur Verfügung stehen." Die Baumschulbranche suche deshalb im Schulterschluss mit verschiedenen Forschungsinstituten nach neuen Sortimenten und Baumformen.

IGA will zukunftsweisende Projekte initiieren

Christoph Schmidt, Geschäftsführer der IGA Berlin 2017 GmbH, stellte in seinem Vortrag das Gesamtkonzept und den Planungsstand der IGA Berlin 2017 vor. "Die erste IGA der Hauptstadt wird vom 13. April bis zum 15. Oktober 2017 mit einem eindrucksvollen Naturerlebnis inmitten der Metropole überraschen", so Schmidt. Wichtig sei jedoch, dass über die reine Laufzeit der Gartenschau hinaus eine Fülle zukunftsweisender Projekte initiiert und bleibende Verbesserungen der grünen Infrastruktur Berlins realisiert würden: "Die meisten baulichen und landschaftsarchitektonischen Neuerungen im IGA-Gelände mit den erweiterten Gärten der Welt und dem neu entstehenden Kienbergpark bleiben über die Zeit der IGA hinaus dauerhaft bestehen und sollen ein einzigartiges touristisches Ausflugsziel mit internationaler Strahlkraft werden." cm/Messe Berlin

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