Wassermanagement der Zukunft

Auf dem Dach Wasser speichern und verdunsten

Die Nutzung von Dachflächen als Wasserrückhaltevolumen spielt in der nachhaltigen Stadtplanung längst eine entscheidende Rolle im Wassermanagement eines Gebäudes oder eines ganzen Stadtquartieres. Ein temporärer Wasserrückhalt auf dem Dach nützt effektiv, Starkregen aufzufangen, gedrosselt abzuleiten und damit vor Überlastung der Kanalisation und Hochwasser zu schützen. Der zusätzliche Wasserrückhalt auf dem Dach hilft aber auch der Bepflanzung, die verfügbares Wasser aufnimmt und verdunstet – die Vergetation wird dadurch artenreicher und die Umgebung gekühlt. Technisch bietet der Gründachpionier Zinco verschiedene Möglichkeiten wie das bekannte "Retentions-Gründach" und den neuen Systemaufbau "Sponge City Roof".
ZinCo Dachgärten Dachbegrünung
Im Stauraum unterhalb des Begrünungsaufbaus wird Regenwasser gespeichert und über eine regulierbare Drossel zeitversetzt der Kanalisation oder nachgeschalteten Versickerungs- beziehungsweise Wasserspeicheranlagen zugeführt. Foto: Zinco

Flachdächer und Tiefgaragendecken können als Wasserrückhaltevolumen genutzt werden unabhängig davon, ob eine gewöhnliche Extensivbegrünung wachsen soll oder ob eine Intensivbegrünung mit Geh-, Spiel- und Fahrbelägen oder kombinierte Nutzungsformen mit Photovoltaik gewünscht sind. Dazu wird unterhalb des Begrünungsaufbaus ein Rückhaltevolumen mit sogenannten Retentions-Spacern geschaffen. In diesem Stauraum wird das Regenwasser gespeichert und über eine regulierbare Drossel zeitversetzt der Kanalisation oder nachgeschalteten Versickerungs- beziehungsweise Wasserspeicheranlagen zugeführt.

Perfekte Technik beim "Retentions-Gründach"

Um die Anstauhöhe zu realisieren, hat Zinco unterschiedlich hohe und druckstabile Spacer-Elemente im Programm. Der Retentions-Spacer RS 60 beispielsweise, vornehmlich für den Einsatz unter Extensivbegrünungen, ist 60 mm hoch und ermöglicht eine zusätzliche Speicherung von annähernd 55 l/m² Wasser auf dem Dach. Dieser Spacer hat in Sachen Transport und Lagerung den großen Vorteil, dass die Elemente ineinander stapelbar und daher platzsparend sind. Daneben gibt es für den Einsatz unter Intensivbegrünung sowie unter Geh- und Fahrbelägen die äußerst druckstabilen Retentions-Spacer RSX 65, 80, 100 und 150, die eine entsprechende Wasserspeicherung von bis zu 142 l/m² Wasser realisieren.

Das Regenwasser fließt über das regulierbare Drosselelement zeitversetzt in die Kanalisation oder nachgeschalteten Versickerungs- oder Wasserspeicheranlagen. Fällt mehr Regen als Wasser abfließt, füllt sich der Retentionsraum. Die Abflussmenge lässt sich dabei durch gegeneinander verschiebbare Ringe an der Drossel einstellen. Üblicherweise wird die Einstellung so gewählt, dass der Retentionsraum nach 24 bis 48 Stunden wieder leer ist. Die maximale Anstauhöhe wird über einen stufenlos verstellbaren Anstaustutzen eingestellt. Dieser lässt bei extremen Niederschlagsereignissen nach Erreichen der maximalen Einstauhöhe Überschusswasser abfließen, um eine statische Überbeanspruchung des Daches zu vermeiden. Die direkt über dem Dachablauf positionierte Drossel wird über einen Kontrollschacht geschützt. Dieser ist verschließbar, zwecks Wasserdurchlass geschlitzt und ermöglicht eine Wartung im Rahmen der durchzuführenden Pflegegänge.

Verbessertes Kleinklima mit dem "Sponge City Roof"

Das zusätzliche Einstauvolumen des "Retentions-Gründachs" ist auf das zu erwartende Niederschlagsereignis ausgelegt. In der Regel werden alle Dauerstufen (Regendauer von 5 Minuten bis zu 7 Tagen) auf das maximal erforderliche Einstauvolumen ausgelegt. So wird sich in den meisten Regenphasen der Spacer nur teilweise füllen und das auch nur so lange, bis das gespeicherte Regenwasser über die Drossel wieder vollständig abgelaufen ist.

Das legt nahe, das zwischengespeicherte Wasser nicht ungenutzt abzuleiten, sondern direkt auf dem Dach für die Pflanzen verfügbar zu halten und durch eine höhere Verdunstungsrate gleichzeitig das Kleinklima zu verbessern. Dazu hat Zinco den neuen Systemaufbau "Sponge City Roof" entwickelt. Dieser kombiniert den pflanzenverfügbaren Wasseranstau (für hohe Verdunstung) und die temporäre Retention (für den Hochwasserschutz) auf ideale Weise.

Dieser neue Systemaufbau unterscheidet sich technisch vom "Retentions-Gründach" dadurch, dass der unterste Punkt, an dem Wasser in den Dachgully abfließen kann, nicht direkt auf der Dachabdichtung liegt, sondern höher. Diese Höhe wird durch die Verlegung von einer oder mehreren jeweils 13 mm dicken Anstauscheiben unter der Retentions-Drossel erzielt.

In der Regenphase füllen sich die verlegten Retentions-Spacer dann wie eine Wanne bis zu der Höhe der Drosselelement-Öffnung. Erst auf dieser Höhe kann Wasser in den Dachgully abfließen. So wird ein Anstau geschaffen, der als Wasserreservoir für die Pflanzen lange zur Verfügung steht.

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In Regenphasen füllen sich die Retentions-Spacer wie eine Wanne bis zu der Höhe der Drosselelement-Öffnung. Der geschaffene Anstau dient als Wasserreservoir für die Pflanzen. Foto: Zinco

Temporärer Wasserspeicher in Trockenphasen

Hält der Regen an, wird beim "Sponge City Roof" auch in die Substratschicht eingestaut. Durch entsprechende Drosseleinstellung fließt das zurückgehaltene Wasser über einen Zeitraum von üblicherweise 24 bis 48 Stunden über die Drossel wieder aus der Substratschicht ab. So ist sichergestellt, dass die Pflanzenwurzeln keinen Schaden durch Staunässe nehmen. Länger steht das Wasser dafür in der geschlossenen Wanne, also in der Ebene der Retentions-Spacer.

Um dieses Wasser im Zeitverlauf den Pflanzen verfügbar zu machen, ist direkt auf den Retentions-Spacern RS 60 ein Dochtvlies verlegt, dessen Dochte in das Wasserreservoir hineinragen und das Wasser kapillar nach oben in die Substratschicht (Wurzelraum) transportieren. Durch diesen physikalischen Vorgang steht den Pflanzen, auch in Trockenphasen, zumindest für einen limitierten Zeitraum, weiterhin Wasser zur Verfügung.

Die durch Phasen von Wasserknappheit und hohem Wasserangebot sich dynamisch entwickelnde Vegetation soll sich grundsätzlich üppiger und artenreicher entwickeln als ohne diese Art der Anstaubewässerung. Der Systemaufbau "Sponge City Roof" hat also auch den Effekt, artenreichere und insektenfreundlichere Extensivbegrünungen wachsen zu lassen. Falls an die Vegetation noch höhere Ansprüche gestellt werden, kann eine Zusatzbewässerung eingebaut werden. Sicherheitshalber sollten in der Vegetationspause im Winter die Anstauscheiben entnommen werden, damit sich keine Eisschicht auf dem Dach bildet.

Mit den Zinco-Systemaufbauten "Retentions-Gründach" und "Sponge City Roof" sollen die steigenden Anforderungen hinsichtlich der Klimafolgen-Anpassung berücksichtigt werden und gleichzeitig erweitern sie die Möglichkeiten des Wassermanagements für das gesamte Grundstück auf und mit Dächern.

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