Bildungsbericht 2014

Weniger Ausbildungsverträge und sehr viele unbesetzte Stellen

Der Ausbildungsmarkt verändert sich: Es wurden weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vorjahr. Zugleich stieg die Zahl unbesetzter betrieblicher Ausbildungsplätze auf einen Höchststand. Das geht aus dem Berufsbildungsbericht 2014 hervor, den das Bundesbildungsministerium im April veröffentlicht hat. Verantwortlich dafür ist weder die Konjunktur in Deutschland, noch die demografische Entwicklung.

3,7 % weniger abgeschlossene Verträge

Im Vorjahresvergleich sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge insgesamt auf 530 700 (-20 500 bzw. -3,7 % verglichen mit 2012). Die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge sank um 16 300 (-3,1 %) auf 509.000. Die Zahl der außerbetrieblichen Ausbildungsverträge ging um 4200 (-16,3%) auf 21 700 zurück. Parallel dazu haben Unternehmen zunehmend Schwierigkeiten, ihre angebotenen Ausbildungsplätze zu besetzen. Ein Indiz dafür ist der deutliche Anstieg der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten unbesetzten Berufsausbildungsstellen (2009: 17 300, 2010: 19 600, 2011: 29 700, 2012: 33 300, 2013: 33 500). Auch Betriebsbefragungen zeigen, dass sich für Unternehmen die Suche nach Auszubildenden immer schwieriger gestaltet. Nach den Ergebnissen des BIBB-Qualifizierungspanels konnten 40 Prozent der Betriebe ihre angebotenen Ausbildungsstellen nicht besetzen (2011: 35 %, 2012: 37 %).

Demografische Entwicklung nicht Schuld

Weder die demografische Entwicklung, noch die schwankende konjunkturelle Lage könnten dafür verantwortlich gemacht werden, so der Bildungsbericht. Gerade 2013 sei nicht nur die Zahl der studienberechtigten Schulabgänger angestiegen, sondern auch die Zahl der nichtstudienberechtigten Schulabgänger, der Hauptklientel des dualen Systems. Zudem sei die konjunkturelle Lage im vergangenen Jahr gut gewesen. Auf Nachfragerseite habe es also zusätzliche Potenziale gegeben, die im Ergebnis nicht für eine duale Berufsausbildung genutzt werden konnten.

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Tatsächlich gibt es laut Berufsbildungsbericht einen deutlichen Anstieg (+ 5400 bzw. + 34,5 %) bei den unversorgten Bewerbern auf 21.000. Die Zahl der Bewerber, die eine Alternative zu einer Ausbildung begonnen hat (berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme, Praktikum oder EQ), aber unabhängig davon weiterhin nach einer Ausbildungsstelle sucht und eine entsprechende Vermittlung durch die Bundesagentur für Arbeit wünscht, ist ebenfalls angestiegen (+ 2200 bzw. + 3,6 %) auf 62 500.

Matchingprobleme eine Herausforderung

Der Berufsbildungsbericht 2014 greift das auf und unterscheidet je nach Ausprägung des Anteils unbesetzter Berufsausbildungsstellen und noch suchender Bewerber drei Problemtypen auf dem Ausbildungsmarkt. Nach wie vor gebe es Regionen, in denen es junge Menschen schwieriger hätten, einen Ausbildungsplatz zu finden. Hier würden Versorgungsprobleme überwiegen. Auf der anderen Seite gebe es aber auch Regionen mit besonders vielen unbesetzten Berufsausbildungsstellen. Dort stellten Besetzungsprobleme für Betriebe die zentrale Herausforderung dar. Passungsprobleme lägen dann vor, wenn Besetzungsprobleme für Betriebe und Versorgungsprobleme zusammenträfen.

Obwohl bereits verschiedene Maßnahmen zur Verhinderung von Matchingproblemen realisiert wurden, bleibe diese Thematik eine der wesentlichen Herausforderungen der kommenden Jahre, so das BIBB. Gemeinsam mit allen für die berufliche Bildung verantwortlichen Akteuren müssten wirksame Strategien entwickelt werden, um das Angebot und die Nachfrage zukünftig besser zusammenzubringen. Positiv sei, dass es 2013 gelang, die Anfängerzahlen im Übergangsbereich weiter zu reduzieren.

Jugendliche zur Ausbildungsreife bringen

Künftig müssten sich die Anstrengungen auf zwei Zielgruppen konzentrieren: Zum einen auf Jugendliche, die noch nicht ausbildungsreif sind, also die eigentliche Zielgruppe des Übergangsbereichs. Sie benötigen Unterstützung, um den Einstieg in die Ausbildung zu schaffen. Zum anderen auf jungen Menschen, die nur deshalb in Maßnahmen des Übergangsbereichs eingemündet sind, weil sie keinen Ausbildungsplatz fanden, aber über die Ausbildungsreife verfügen und auch in der Lage wären, eine Ausbildung zu absolvieren.

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