Schleswig-Holstein sucht neue Wege bei der Nachwuchswerbung

Wenn der Landschaftsgärtner in der Schule unterrichtet

Nachwuchsförderung
Mit Nivelliergerät und Schnurnagel bewaffnet ging es für die Schüler an die Theorie in den Schulgarten. Hier nahmen Sie selbst einfache Vermessungen vor. Fotos: VGL Schleswig-Holstein

Um Schulabgänger für den landschaftsgärtnerischen Beruf zu begeistern, lässt der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Schleswig-Holstein (FGL), nichts unversucht. Neben der klassischen Präsenz auf verschiedenen regionalen Berufsmessen hat Adonis Andresen, Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung beim Verband, erstmals zwei neue Varianten ausprobiert: Vermessungsunterricht in der Gesamtschule Faldera in Neumünster und Berufe-Speed-Dating im Gymnasium Hohe Geest mit Regionalschulteil in Hohenwestedt.

Vermessungsunterricht als Schulstunde

"So Blumen und so, denke ich. Die machen Blumenbeete ordentlich", lautete die Antwort einer 9.-Klässlerin der Gesamtschule Faldera in Neumünster auf Andresens Einstiegsfrage nach den Aufgaben eines Landschaftsgärtners. Klaus Stamm, Lehrer für Berufskunde, hatte dazu eingeladen, in seiner Schule diverse Ausbildungsgänge praktisch zu präsentieren. Er stellt immer wieder fest, dass seine Schüler sich unter den wenigsten Berufen etwas vorstellen können. Andresen wundert das nicht: "Bei mehr als 350 anerkannten Ausbildungsberufen sehen die Jugendlichen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ein Grund mehr dafür, dass wir uns besser von der Masse abheben sollten. Die Personalverantwortlichen der grünen Betriebe müssen begreifen, dass es fünf vor zwölf ist. Wir haben akuten Bewerbermangel in Schleswig-Holstein!"

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Nachwuchsförderung
Adonis Andresen, Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Schleswig-Holstein, gibt Vermessungsunterricht, um für die Ausbildung zum Landschaftsgärtner zu werben.

Der Referent gibt Garten- und Landschaftsbau-Betrieben Ideen und Tipps zur Akquise von Nachwuchskräften an die Hand. Deshalb testet er diverse Wege, um das Image des Landschaftsgärtners aufzufrischen und den Beruf bekannter zu machen. In der Schule in Neumünster unterrichte er in vier Kursen jeweils 1,5 Stunden Vermessungskunde. Ziel war es, neben Imageaufbau auch die Weiterbildungsmöglichkeiten zu präsentieren und zu zeigen, dass "Landschaftsgärtner nicht nur Blümchen gießen, sondern dass das ein anspruchsvoller technischer Beruf ist", so der Betriebswirt. Er schlägt zudem vor, dass jeder Betrieb mindestens einmal im Jahr zwecks Nachwuchswerbung eine Schule in seiner Umgebung besucht. Mit Nivelliergerät und Schnurnagel bewaffnet, ging es für die Schüler im Anschluss an die Theorie in den Schulgarten. Hier nahmen sie einfache Vermessungen vor. "Das war cool und locker. Ich kann mir jetzt viel mehr unter dem Job vorstellen", erklärte ein Schüler im Anschluss.

Berufe-Speed-Dating und Kletter-Workshop

20 Minuten Zeit hatten Mathias Brandt von der Firma Be Wi Be, Garten- und Landschaftsbau und Baumpflege und der Nachwuchsreferent, um sich selbst und die Ausbildung inklusive Optionen der Weiterbildung in ein positives Licht zu rücken. Klingt erst einmal viel, die Zeit ist aber schnell herum, hat man viel zu sagen. Brandt und Andresen gelang es mit ihrem Vortrag, die Schüler in Hohenwestedt für den Ausbildungsgang zum Landschaftsgärtner zu interessieren. Das untermauerten die ruhige Atmosphäre während und zahlreiche Nachfragen im Anschluss an den Vortrag. Die Frage eines Schülers nach den Zukunftsperspektiven konnte nachdrücklich positiv beantwortet werden, denn feststeht: In Schleswig-Holstein werden Fachkräfte dringend gesucht. Die Perspektiven sind deshalb glänzend. Brandt lud die Anwesenden im Anschluss an den Vortrag zu einem Seilkletter-Workshop an der Schule ein. Mit dieser Aktion möchte die Firma Be Wi Be für ihre freien Arbeitsplätze als Baumpfleger werben.

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