Widersprüchliche Baukonjunktursignale zum zweiten Halbjahr

Bauwirtschaft
Die stärkste Stütze der Baukonjunktur bleibt der Wohnungsbau. Die Nachfrage stieg im Juli gegenüber dem Vorjahr um 28,2 Prozent. Foto: KfW-Bildarchiv/Thomas Klewar

Die deutsche Bauwirtschaft startet mit widersprüchlichen Signalen in das zweite Halbjahr. Während die Bautätigkeit dank hoher Auftragsbestände im Juli zugelegt hat, meldeten die Bauunternehmen weniger Aufträge als ein Jahr zuvor. Wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie mitteilt, lag der baugewerbliche Umsatz der Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten im Bauhauptgewerbe im Juli um nominal 3,6 Prozent über dem Niveau des entsprechenden Vorjahresmonats.

Die rege Bautätigkeit ist auf einen ausgesprochen hohen Auftragsbestand zurückzuführen: Die Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten meldeten für Ende Juni einen Bestand von 31 Milliarden Euro, dies waren 6,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Hauptverband sieht damit die Umsatzentwicklung für die kommenden Monate gesichert und hält weiterhin an seiner Umsatzprognose für das laufende Jahr von plus 2 Prozent fest. Im kumulierten Zeitraum von Januar bis Juli liegt der Umsatz nun nahezu auf Vorjahresniveau (- 0,1Prozent).

Einziger Wermutstropfen war die verhaltene Auftragsentwicklung: Die Bauunternehmen mit 20 und mehr Beschäftigte meldeten für Juli - im Vergleich zum Vorjahresmonat - einen Orderrückgang von nominal 3,4 Prozent. Auch im Vergleich zum Vormonat sanken die Aufträge um real 1Prozent (arbeitstäglich- und saisonbereinigt). Aufgrund der guten Entwicklung in den Vormonaten - allein für Juni wurde ein deutlicher Anstieg von 9 Prozent gemeldet - ergibt sich für die ersten sieben Monate aber immer noch ein Plus von nominal 1,1 Prozent. Die stärkste Stütze der Baukonjunktur bleibt der Wohnungsbau: Die Nachfrage stieg im Juli - im Vergleich zum Juli 2014 - um 28,2 Prozent, der Umsatz um 11 Prozent.

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