46. Veitshöchheimer Landespflegetage

Wie der GaLaBau mit Staudenmischpflanzungen punkten kann

Erstmals haben die Veitshöchheimer Landespflegetage die Mainfrankensäle verlassen und zogen in das Vogel Convention Center in Würzburg. Der angestammte Veranstaltungsort in dem idyllischen Fischer- und Weindorf wird gegenwärtig umgebaut und soll künftig mehr Platz für Konferenzen bieten. Publikum und Ausstellern schien der neue Platz zu gefallen, denn sie kamen in Scharen. Am 5. und 6. Februar wurde ihnen das Neueste zur Pflanzenverwendung, zu Baustoffen und zur Berufspraxis geboten.

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Birgit Rosenberger-Rausch erläuterte, wie Substrat, Pflanzen und Pflege so abgestimmt werden können, dass attraktive Pflanzungen entstehen. Foto: Neue Landschaft

Ab zweitem Jahr kein Wässern mehr

Dipl.-Ing. Birgit Rosenberger-Rausch vom Büro für Freiraumplanung aus Kirchheim am Neckar erläuterte wie Substrat, Pflanzenauswahl und Pflege so aufeinander abgestimmt werden können, dass auf Verkehrsinseln und Baumscheiben attraktive, pflegeextensive Staudenpflanzungen entstehen können. Zwar seien sie nicht so plakativ wie Wechselflorpflanzungen, bereicherten jedoch das Stadtbild mit Farb- und Strukturaspekten über das ganze Jahr. Bei entsprechender Pflanzenauswahl, so Rosenberger-Rausch, könne das Wässern der Staudenpflanzungen ab dem zweiten Standjahr unterbleiben. Dazu müssten sie allerdings trockenheitsresistent und streusalztolerant sein und eventuell auch den Druck größerer Mengen Schnee vertragen. Sie sollten lange blühen und das ganze Jahr über gut aussehen. Solche Pflanzen fänden sich vor allem in der Steppenflora Süd- und Osteuropas.

Als Pflanzsubstrat hat sich Dachgarten-Extensivsubstrat als besonders geeignet erwiesen. In einem Projekt der Stadt Ludwigsburg wurde sie mit Balkonerde überschichtet und nach der Pflanzung aus optischen Gründen mit Kalksplitt gemulcht. Im Jahr der Pflanzung regelmäßig gegossen, konnte die Pflege in den Folgejahren auf Gießen bei langanhaltender Trockenheit sowie Jäten beschränkt werden.

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Andreas Schulte testete Staudenmischpflanzungen auf dem Waldfriedhof in Veitshöchheim. Foto: Neue Landschaft

"Schattengold" überzeugt durch Struktur

Dipl.-Ing. Andreas Schulte von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau stellte vier von zehn in der Abteilung Landespflege entwickelte Pflanzenkompositionen näher vor, die für die Lebensbereiche Gehölz und Gehölzrand geeignet sind. "Schattenjuwelen", "Schattengold", "Rubinsaum" und "Goldsaum" haben sich im Test bewährt und wurden in einer Optimierungsphase leicht verändert.

Getestet wurden die Staudenmischpflanzungen auf dem Waldfriedhof in Veitshöchheim. Die Mischung "Schattengold" mit verschiedenen Grün- und Gelbtönen überzeugte in allen Jahreszeiten mit einer guten, ausgewogenen Struktur innerhalb der Pflanzung. Ob eine Pflanzung funktioniert, hängt auch von den Bäumen vor Ort ab. Besonders im Wurzelbereich der Hainbuche und der Buche litten die Stauden. Viele starben ab oder es kam zu Kümmerwuchs. Der Deckungsgrad war schlecht.

Waren in den Anfangsmischungen im Schnitt noch 20 Stauden enthalten, seien nach der Überarbeitung noch zehn bis 15 Arten pro Mischung verblieben, sagte Schulte. So wirkten die Mischungen ruhiger und ausgewogener. Die Anzahl hoher Solitär- und Begleitstauden wurde zugunsten eines stärkeren Anteils kompakter, niedrigerer Begleiter und Bodendecker reduziert.

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Gärtnermeisterin Pia Präger regte mit dem Baustellen-Spruch "Gib mir drei starke Männer oder eine fähige Frau" zum Nachdenken an. Foto: Neue Landschaft

GaLaBau-Meisterin sorgt für Aufregung

Für viel Aufregung beim mehrheitlich männlichen Publikum sorgte der Vortrag von Gärtnermeisterin Pia Präger. Die Inhaberin eines Garten- und Landschaftsbauunternehmens im bayerischen Argenbühl-Eglofstal sprach über das Potenzial von Frauen für den Beruf des Landschaftsgärtners. In jenen Betrieben, die schon mit einer hohen Frauenquote arbeiten, hielten die Chefs große Stücke auf ihre weiblichen Auszubildenden und Arbeitskräfte.

Zwar sei die körperliche Belastung im GaLaBau für Männer und Frauen gleich belastend. Der Unterschied bestehe im Umgang damit. Während Männer sich oft untereinander messen wollten, fiele es Frauen leichter, ihre Grenzen zu erkennen und auch einzugestehen. Schwere Arbeiten würden dann, den Körper schonend, zu zweit, mit Hebel, Hirn und Maschine erledigt. Nicht umsonst gebe es den Baustellen-Spruch: "Gib mir drei starke Männer oder eine fähige Frau". Die Reaktion des Publikums war eine Anzahl lauter Buh-Rufe, zur Gegenrede stand jedoch niemand auf.

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