Jubiläums-Event fünf Jahre Initiative für Ausbildung

Wie ein nachhaltiges Interesse an der Ausbildung entstehen kann

Ausbildung und Beruf
Albrecht Bühler und Gräfin Bettina Bernadotte begrüßten die Mitglieder und Unterstützer der Initiative für Ausbildung auf der Insel Mainau.

120 Mitglieder und Unterstützer der Initiative für Ausbildung haben sich am vergangenen Wochenende auf der Insel Mainau getroffen, um gemeinsam das fünfjährige Jubiläum der Initiative für Ausbildung zu feiern. Initiator Albrecht Bühler konnte neben Mainau-Gastgeberin Bettina Gräfin Bernadotte hochkarätige Referenten im Kastaniengarten der Blumeninsel begrüßen. GaLaBau-Geschäftsführer Reiner Bierig dankte Bühler für die wertvollen Impulse.

Die Neugier ist ein Türöffner

Die Züricher Psychologin Prof. Dr. Verena Kast fokussierte in ihrem Vortrag auf die menschliche Neugier. Die Bestseller-Autorin und Vorsitzende der Internationalen Gesellschaft für Tiefenpsychologie gilt als Expertin für Emotionsforschung. Grundlagen von Motivation sind nach Kast jene Dinge, die Menschen bewegen: Emotionen und Gefühle, die durch Interesse ausgelöst werden und uns Freude empfinden lassen.

Doch wie entsteht ein nachhaltiges Interesse, zum Beispiel an der Ausbildung? Hier kommt die Neugierde ins Spiel, die uns nach vorne treibt und Entwicklungen durchlaufen lässt. Die Neugierde immer wieder zu fördern und zu unterstützen, ist nicht nur in der Ausbildung ein elementares Element für erfolgreiche Arbeit. "Wir Menschen wollen finden", so die Schweizerin, "und wenn etwas unsere Neugier auslöst, dann ist das ein Türöffner, um Grenzen zu überschreiten und anhaltendes Interesse zu entwickeln." Wichtig ist, der Neugierde die richtigen Rahmenbedingungen zu geben: Vertrauen und Zutrauen, Spielraum zum Ausprobieren und Entdecken, die Sicherheit, auch mal einen Fehler machen zu dürfen. Und last not least: Zeit für Muße.

Verstehen statt argumentieren

Wie schlecht es in einem Gespräch laufen kann, wenn man vergisst, sich auf die Position seines Gegenübers einzustellen, machte der Kommunikationsforscher Prof. Dr. Christian-Rainer Weisbach plastisch deutlich. Schnell kann aus einem eigentlich offenen Gespräch eine Einbahnstraße werden, wenn die Zeichen des Gegenübers nicht erkannt werden.

"Wer argumentiert, verliert" spitzt der Kommunikationsforscher zu, gerade in schwierigen Gesprächssituationen. Deswegen ist das Signal an mein Gegenüber, "Ich bemühe mich, deinen Standpunkt zu verstehen", so wichtig. Dies gilt besonders, wenn ich anderer Meinung bin, denn Verständnis heißt nicht Einverständnis. Allein das Bemühen um Verständnis bewirkt aber eine positive Wendung der Kommunikation. Das gilt natürlich nicht nur im Gespräch mit Azubis, sondern auch in anderen Situationen wie Kundengesprächen. Zusammenfassend brachte Weisbach es auf die Formel: "Gesprächserfolg ist das Produkt aus Orientierung am Gegenüber und eigener Zielklarheit", so der Experte für Gesprächsführung.

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Ausbildung und Beruf
Die Züricher Psychologin Prof. Dr. Verena Kast erklärte, wie mit Neugier ein nachhaltiges Interesse erzeugt werden kann. Fotos: Initiative für Ausbildung

Werte und Lebenswelten beachten

Dr. Marc Calmbach, Forschungsdirektor des Heidelberger SINUS-Instituts, stellte die Vielfalt jugendlicher Lebenswelten plastisch dar. Der Sozialforscher teilt Jugendliche in Gruppen mit unterschiedlichen Werten, Bildungsabschlüssen und Lebenswelten ein. Er warnt vor einer allgemeinen Ansprache an alle: "Wir müssen heute wissen, welche Gruppe von Jugendlichen wir ansprechen wollen, damit wir ihre Sprache und Codes genau treffen." Wie unterschiedlich die Einstellungen selbst von demographischen Zwillingen sein können, machte er am Beispiel von Jürgen Trittin und Dieter Bohlen anschaulich. Auch wenn beide identische Merkmale bei Alter, Bildung und Einkommen ausweisen, vertreten sie völlig unterschiedliche Überzeugungen und Lebenswelten. Genau so ist es bei Jugendlichen: Einen Konservativ-Bürgerlichen treiben andere Werte und Motivationen als einen Sozial-Ökologischen oder einen entdeckungsfreudigen Expeditiven. Gleichzeitig gibt es bei allen Unterschieden auch Gemeinsamkeiten: So steht bei der Berufswahl der Spaß an der Arbeit für 85 Prozent der Jugendlichen im Vordergrund, deutlich vor einem hohen Einkommen (51 Prozent).

Werte und Lebenswelten beachten

Dr. Marc Calmbach, Forschungsdirektor des Heidelberger SINUS-Instituts, stellte die Vielfalt jugendlicher Lebenswelten plastisch dar. Der Sozialforscher teilt Jugendliche in Gruppen mit unterschiedlichen Werten, Bildungsabschlüssen und Lebenswelten ein. Er warnt vor einer allgemeinen Ansprache an alle: "Wir müssen heute wissen, welche Gruppe von Jugendlichen wir ansprechen wollen, damit wir ihre Sprache und Codes genau treffen." Wie unterschiedlich die Einstellungen selbst von demographischen Zwillingen sein können, machte er am Beispiel von Jürgen Trittin und Dieter Bohlen anschaulich. Auch wenn beide identische Merkmale bei Alter, Bildung und Einkommen ausweisen, vertreten sie völlig unterschiedliche Überzeugungen und Lebenswelten. Genau so ist es bei Jugendlichen: Einen Konservativ-Bürgerlichen treiben andere Werte und Motivationen als einen Sozial-Ökologischen oder einen entdeckungsfreudigen Expeditiven. Gleichzeitig gibt es bei allen Unterschieden auch Gemeinsamkeiten: So steht bei der Berufswahl der Spaß an der Arbeit für 85 Prozent der Jugendlichen im Vordergrund, deutlich vor einem hohen Einkommen (51 Prozent).

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