Tagung "Grünflächenmanagement" in Wädenswil

Wie kann die grüne Branche Social Media am besten nutzen?

Fachtagungen und Kongresse
200 Teilnehmer diskutierten in Wädenswil darüber wie die Kunden zur grünen Branche finden können. Foto: ZHAW Wädenswil

Die Tagung "Grünflächenmanagement" der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) in Wädenswil stand im November ganz im Zeichen der Kommunikation. 200 Teilnehmende aus der grünen Branche folgten den Referaten zum Thema "Kommunikation - für Stadtgrün der Zukunft".

Mit drei pointierten Thesen eröffnete Moderator Thomas Bratschi, Leiter des Zentrums "Umweltsysteme" am IUNR Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen die Veranstaltung. Die Thesen wurden im Laufe des Tages immer wieder aufgegriffen, oft bestätigt und teilweise auch in Frage gestellt.

  • These 1: Wir müssen aufhören, unsere Kunden zu suchen. Viel effizienter und effektiver ist es, sicherzustellen, dass Kunden uns finden.
  • These 2: Kunden bezahlen nicht für "Produkte", sondern für "Geschichten und Emotionen".
  • These 3: Zu viele Informationen machen uns ängstlich. Wir müssen lernen, Freude an der Unsicherheit und an Entscheidungen trotz Unsicherheiten zu haben.

Marc Werlen, Kommunikationsleiter der Grün Stadt Zürich, gab den Tagungsgästen mit auf den Weg, das Marketinginstrument der Zielgruppendefinition zu vergessen. Dies schränke zu sehr ein und sei in multifunktionalen Grünanlagen, welche die unterschiedlichsten Ansprüche befriedigen müssen, nicht entscheidend. Viel wichtiger seien der Kontext und die Mitarbeitenden. Weiter empfahl er, schwierige Aktionen wie Rasensanierungen oder Baumfällungen mit Facebook-Einträgen, Videos oder Luftaufnahmen öffentlich zu erklären, um die Akzeptanz zu erhöhen. Auch Einblicke in den Alltag der Mitarbeitenden zu geben und Neues auszuprobieren, kommen bei der Bevölkerung gut an.

Bewegtbilder und Storytelling

Frédéric Renzen und Hanno Lietz von der Kommunikations-Agentur Renzen & Partner AG zeigten in ihrem Referat auf, dass starke Marken im Bereich Garten ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren sind. Die Basis eines jeden Auftritts ist neben einem konsequenten Corporate Design eine sich von der Masse abhebende, responsive Website, das heißt die Seite passt sich den jeweiligen Endgeräten wie Smartphones und Tablets an. In Zeiten des Informationsüberflusses spielen auch Bewegtbilder und ein packendes Storytelling auf den Kanälen der sozialen Medien eine zunehmend wichtige Rolle. Die Frage ist für die Referenten nicht, ob wir Social Media nutzen, sondern wie gut wir es tun. So sind gemäß den beiden Kommunikationsprofis wöchentlich acht Stunden Aufwand für den betrieblichen Facebook-Account ein absolutes Minimum.

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GaLaBau-Unternehmer Peter Richard betonte in seinem Referat die Bedeutung einer persönlichen Beziehung zum Kunden. Foto: ZHAW Wädenswil

Einen Storytelling-Ansatz verfolgt auch die Vermittlungs- und Kommunikationsmethode der Narrative Environments. Dabei werden Geschichten (Narratives) mithilfe verschiedener Gestaltungselemente in räumlichen Umgebungen (Environments) erzählt. So können wissenschaftliche Fakten packend vermittelt und mit allen Sinnen erlebbar gemacht werden. Die Gärten im ZHAW-Campus Grüental sind seit 2013 Experimentierfeld für die Methode der Narrative Environments. Die beiden Referentinnen Regula Treichler und Monica Ursina Jäger von der ZHAW-Forschungsgruppe Nachhaltigkeitskommunikation unterhielten das Publikum neben ihrem Referat auch mit dem Live-Aufbau mehrerer Themen aus dem Bereich der Narrative Environments.

Der klassische Messeauftritt lebt

Peter Richard, Inhaber und Geschäftsführer von Winkler Richard Naturgärten, betonte in seinem Referat die Bedeutung einer persönlichen Beziehung zum Kunden. Durch seinen jährlichen Stand auf der Giardina erhält der Gartenunternehmer jeweils 60 bis 80 Anfragen für eine Gartengestaltung. Davon führen rund 80 Prozent der Anfragen zu einem Auftrag für die Ausarbeitung eines Naturgartenkonzeptes und einer anschließenden Gartengestaltung. Sein Naturgartenkonzept besteht aus einem farbigen, haptischen Grundrissplan und Perspektivzeichnungen der Gartenbereiche für eine bessere Vorstellung. Weiter gehören zu seinem Konzept jeweils auch ein Projektbeschrieb mit Bildern, samt Grobkosten mit Maximalbetrag. Für 95 Prozent seiner Gartengestaltungen erhält er im Anschluss einen Auftrag für die Gartenpflege. Nach den Arbeiten als Generalunternehmer und einzigem Ansprechpartner wird mit dem Kunden ein Pflegeplan ausgearbeitet. Oft bleibt derselbe Kundengärtner dann über Jahre derselbe und so werden aus Kunden Freunde.

cm/ZHAW Wädenswil

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