Forschung und Entwicklung

Wiener ÖPNV-Grünflächen sind Oasen für viele Tierarten

In einer groß angelegten Studie untersucht die Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) in den Bestand an Insekten- und Pflanzenarten auf 25 Grünflächen des städtischen Verkehrsbetriebs, der Wiener Linien. Auf Basis der Daten soll bis Ende 2020 ein Maßnahmenkatalog zur Förderung und zum Erhalt der Biodiversität auf Flächen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) erarbeitet werden.

Für das Projektvorhaben wurden Artengruppen mit besonderer Zeigerfunktion und potentiell enger Bindung an ihren Lebensraum ausgewählt: Gefäßpflanzen, Wildbienen, Tagfalter und Heuschrecken. Die Kombination dieser Indikatorgruppen repräsentiert sowohl unterschiedliche trophische Ebenen als auch unterschiedliche Anspruchstypen hinsichtlich der Flächen und ihrer Bewirtschaftung. Sie ergänzen sich damit in ihrer Aussagekraft.

Die BOKU-Wissenschaftler erheben mit Geländebegehungen bis zu fünf Mal pro Jahr die Pflanzen- und Insektenarten auf den Grünflächen im Wiener-Linien-Netz zwischen Siebenhirten und Leopoldau. Der Haupterhebungszeitraum erstreckt sich von April bis September. Ziel der Erhebungen ist einerseits eine möglichst vollständige Inventarisierung des Artenspektrums, andererseits soll eine Vergleichbarkeit der verschiedenen Untersuchungsflächen hergestellt werden.

Bereits die ersten Ergebnisse bestätigen, wie wichtig Grünflächen für die Stadt sind: "Die Siebendornige Wollbiene galt vor wenigen Jahren bei uns noch als sehr selten", erklären Dr. Bärbel Pachinger und Sophie Kratschmer, Wildbienen-Expertinnen der Universität für Bodenkultur. "Auf blütenreichen Standorten wie Straßenbahnböschungen fühlt sie sich sichtlich wohl." Ein besonderer Fund sei auf einer Fläche in Rodaun gelungen, wo die Mooshummel, eine sehr seltene Hummelart, nachgewiesen werden konnte. "Der öffentliche Verkehr ist nicht nur die Lebensader der Stadt, sondern schafft auch neue Lebensräume für viele Tierarten", sagte Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien. "Die U-Bahn alleine nutzt Flächen 20 Mal effizienter als der Autoverkehr." Je mehr Leute die Öffis nutzten, desto mehr Platz bleibe den Wienern für grüne Stadtoasen.

BOKU/ Wiener Linien

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