Forschung und Entwicklung

Wiener Software berechnet, was das Stadtgrün wirklich wert ist

Bauwerksbegrünung
Infografik. Grafik: Green4Cities

Die Begrünung von Gebäuden schafft zahlreiche Vorteile für das Klima, bietet Kühlung, Beschattung, verbessert die Luftqualität und somit auch die Gesundheit der Menschen. Doch bisher fehlten Zahlen zum Nutzen und zum wirtschaftlichen Wert des Stadtgrüns. Nun lässt sich der finanzielle Wert grüner Infrastruktur konkret berechnen.

Mit der in Wien neu entwickelten Greenvaluation-Software ist es erstmals möglich, auf Basis wissenschaftlich validierter Bewertungsmethoden den direkten finanziellen Gegenwert von Begrünungen in Verbindung mit Gebäuden zu ermitteln. Somit wird für Begrünungs-Projekte sichtbar, wie viele Euros durch realisierte Maßnahmen erwirtschaftet oder aktiv eingespart werden. Das hilft auch bei der Planung weiterer Grünprojekte.

Grüne Infrastruktur bewirkt direkte Kosteneinsparungen

Die Begrünung von Gebäuden steigert nicht nur den Wert einer Immobilie, sondern spart auch Strom- und Abwasserkosten. Durch die Verdunstungsleistung der Pflanzen werden beispielsweise teure, strombetriebene Klimaanlagen ersetzt, und dank Wasserrückhalt und -speicherung wird das Kanalsystem nachhaltig entlastet. Neben dem monetären Wert bildet Greenvaluation auch viele weitere Effekte ab, wie die Sauerstoffproduktionsleistung, CO2 Speicherung, und Strahlungsabsorption.

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Bauwerksbegrünung
Rechenbeispiel Boutiquehotel Stadthalle Wien. Grafik: Fluxguide; Foto: GreenPass

Wissenschaftlich fundiert zur Begrünungsbilanz

Greenvaluation basiert auf der GreenPass-Technologie, die Daten von Grünen Infrastrukturen (beispielsweise Fassaden- oder Dachbegrünungen, Bäumen, Parks, Grünstreifen etc.) und ihren Mikroklimaeffekten für ein definiertes Gebiet auswertet. In der innovativen Greenvaluation-Weiterentwicklung werden diese ermittelten Mikroklimaeffekte laufend mit Echtzeit-Wetterdaten verknüpft und mithilfe wissenschaftlich validierter Bewertungsmethoden in Euro übersetzt.

So lässt sich der konkrete Effekt von Begrünung in einem bestimmten Zeitraum genau bestimmen. "Die Monetarisierung von Ökosystemdienstleistungen verdeutlicht, dass sich Investitionen in grüne Infrastrukturen auch aus ökonomischer Sicht lohnen", sagt Florian Kraus, CEO der GreenPass GmbH. Nutzer von Greenvaluation können damit Werte ihrer grünen Infrastrukturen punktgenau abrufen und beispielsweise Unterschiede zwischen regenreichen Monaten und Hitzeperioden zuverlässig abbilden.

Dieses Verfahren wurde anhand realer Fallstudien entwickelt und mehrfach erprobt. Für das Boutique Hotel Wien beispielsweise konnte damit in einem Jahr eine Ersparnis von 2000 Euro Stromkosten für die Gebäudekühlung ermittelt werden. Gleichzeitig wurden 488 500 l Regenwasser zurückgehalten und das Abwassersystem entlastet.

Greenvaluation entstand aus einem Forschungsprojekt, im Rahmen des FFG-Förderprogramms "Stadt der Zukunft". Nach erfolgreichem Abschluss des Forschungsprojektes, kann die Technologie nun für Stadtverwaltungen und Gebäudeeigentümer zum Einsatz kommen. cm

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